Zeitarbeitmarkt: Kein Trendwechsel in 2002
15.08.2003
BZA
Im Jahr 2002 gab es in der Zeitarbeitbranche keinen Trendwechsel in Richtung Aufschwung. Während sich die Branche im Sommer 2002 vom Konjunktureinbruch im Dezember 2001 etwas erholte, endete das Jahr im traditionell schwachen Wintermonat Dezember zum Stichtag 31.12.2002 mit 253.919 beschäftigen Zeitarbeitnehmern nur leicht über dem Vorjahresniveau(+0,4%). Das ergaben die nun veröffentlichten Zahlen der Bundesanstalt für Arbeit in Nürnberg. Insgesamt bestätigt sich die Einschätzung des Bundesverbandes Zeitarbeit (BZA), dass sich die Zeitarbeit in Deutschland mit einem festen Anteil von rund 0,9% aller sozialversicherungspflichtigen
Beschäftigten fest etabliert hat. Mit 756.485 Beschäftigungsverhältnissen in der Zeitarbeit im Jahr 2002 verzeichnet die Gesamtbranche lediglich einen Rückgang von 3,3% gegenüber dem Vorjahr (781.973). Der Anteil der vormals arbeits -und erwerbslosen Mitarbeiter liegt inzwischen bei 65,03 %. Das sind rund 5% mehr als zu Beginn des neuen Jahrtausend und dürfte Folge der angespannten Lage auf dem Arbeitsmarkt sein. Für viele Arbeitssuchende bleibt die Zeitarbeit die Brücke zum konventionellen Arbeitsmarkt. Eine Chance, die sich für viele Zeitarbeitnehmer auszahlen wird. Das ergab eine DIW-Studie vom vergangenen Jahr, wonach ein Großteil der Zeitarbeitnehmer ihre wirtschaftliche Lage in der Zeitarbeit langfristig wesentlich verbessern. Nach wie vor wird der Zeitarbeit ein erhebliches Entwicklungspotenzial zugemessen. So nahm die Zahl der gewerblichen Zeitarbeitunternehmen um 90 auf 4.261 Unternehmen zu. Die Zahl der neu gegründeten Unternehmen dürfte allerdings höher sein, da die Zahl der Insolvenzen in 2002 zugenommen haben dürfte. Nach Schätzung des Bundesverbandes Zeitarbeit ist der Jahresumsatz der gewerblichen Zeitarbeitunternehmen auf rund 5,9 Mrd. Euro gegenüber 6,4 Mrd. Euro in 2001 zurück gegangen. Maßgeblich für den Umsatzrückgang war der konjunkturbedingte Preisdruck, denn die Zahl der Beschäftigten ist insgesamt nicht so stark zurückgegangen wie dies teilweise erwartet wurde.
Der BZA erwartet für das Jahr 2003 kaum Veränderung. Immer noch fehlen die positiven Signale für mehr Wachstum, die zu einer spürbaren Verbesserung der Auftragslage führen. Seit dem 22. Juli können Zeitarbeitsfirmen die wirtschaftlich vertretbaren Tarifverträge des BZA einzelvertraglich vereinbaren. Dies schafft insgesamt auch neue Perspektiven, da hierdurch Restriktionen des alten Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes fallen. Zeitarbeit bleibt auch in Zukunft attraktiv sowohl für die Arbeitnehmer wie auch für die Kunden.
Lesen Sie hier eine ausführliche Statistik über die Entwicklung der Zeitarbeit im vergangenen Jahr.
(Quelle: BZA)