01.09.2005
Statement vom Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit, Wolfgang Clement in Berlin zur positiven Entwicklung der Zeitarbeitsbranche
„Die Zeitarbeitsbranche hat angekündigt, in den nächsten vier Jahren mindestens 100.000 neue Arbeitsplätze in Deutschland zu schaffen. Den neusten Statistiken der Bundesagentur für Arbeit ist zu entnehmen, dass die Anzahl der Leiharbeitnehmer im Jahr 2004 einen historischen Höchststand erreicht hat. Im Jahresdurchschnitt 2004 gab es 385.000 Leiharbeitnehmer, im Spitzenmonat August waren es sogar 431.000 (August 1998: 295.000). Zum Vergleich: Im Jahresdurchschnitt 1998 waren es 246.000. Dies ist ein Anstieg um 57,7 Prozent.
Diese Entwicklung ist erfreulich und zeigt mir, dass die größere Flexibilität, die wir mit den Arbeitsmarktreformen bei der Arbeitnehmerüberlassung geschaffen haben, erfolgreich ist.
Zeitarbeit bietet insbesondere Arbeitslosen eine Chance zum Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt. Rund 60 Prozent aller Leiharbeitnehmer waren vor ihrer Beschäftigung bei einem Zeitarbeitsunternehmen arbeitslos. Zudem sind Leiharbeitnehmer aufgrund der Reformen nunmehr entweder durch die Gleichstellung mit den Stammarbeitnehmern des Entleihbetriebes oder durch einen Tarifvertrag sozial abgesichert. Die Gefahr des sozialen Dumpings besteht daher nicht.
Das zeigt auch: Die Stärkung der Unternehmen muss nicht - wie immer wieder von der Opposition gefordert - mit dem Abbau von Arbeitnehmerrechten einhergehen.
Unzufrieden bin ich in diesem Zusammenhang allerdings mit der Entwicklung der Personalserviceagenturen. Zwar gibt es hier auch Erfolge bei der Vermittlung in Beschäftigung. Ich halte aber angesichts der Entwicklung in der Zeitarbeit die Gesamtzahlen für steigerbar. (Im August nur noch 12.700 nach 14.400 im Juli Bestand und 1.900 Eintritte)
In diesem Sinn werde ich in Kürze gemeinsam mit dem Vorstand der Bundesagentur Gespräche mit der Zeitarbeitsbranche führen, und ausloten, wie wir die Vermittlungsarbeit enger mit den Zeitarbeitsfirmen verzahnen können.
(Quelle: iGZ)