Zeitarbeit nicht mehr tragbar: Station geschlossen
08.12.2022
Ein Vorgang aus einem Berliner Krankenhaus zeigt überdeutlich die grundlegenden Probleme und den Stellenwert der Zeitarbeit im Gesundheitswesen und führt finale Konsequenzen vor Augen.
Wie in vielen anderen Stationen kam es im Krankenhaus Hedwigshöhe aus verschiedensten Gründen wiederholt zu prekärem Personalmangel. Um den Betrieb aufrecht zu erhalten, wurde dieser zunächst durch Zeitarbeits-Einsätze ausgeglichen.
Die damit verbundenen Mehrkosten und innerbetrieblichen Spannungen konnten jedoch letztlich nicht mehr aufgefangen werden. In der Konsequenz wurde die betroffene Station geschlossen.
Die Pflegedirektorin sieht darin nun eine Chance: "Es wird mehr Ruhe einkehren durch die zusätzlichen „hauseigenen“ Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die jetzt verteilt sind auf die übrigen Stationen. „Die Arbeitsbedingungen werden sich verbessern - und das ist das beste Rezept gegen den Fachkräftemangel.“
Quelle: pflegen-online.de / Bild: depositphotos.com ID: 426067208
Kommentare (16)
Erleuchtung
08.12.2022 09:29 Uhr Antworten
Na da haben es wohl mal welche kapiert, Zeitarbeit ist nicht die Lösung sondern ein Teil des Problems.
Nippels
08.12.2022 14:47 Uhr Antworten
Ich glaube eher, dass Sie es nicht kapiert haben. Mit vernünftigen Arbeitsbedingungen gäbe es vielleicht keinen Personalmangel. Dass kurzfristig eingesetztes Personal keine in den hauseigenen Abläufen fitte Kraft ersetzen kann, dürfte klar sein. Also zumindest, wenn man eine Minute länger darüber nachdenkt als Sie es vermutlich getan haben.
Erleuchtung_2
08.12.2022 12:31 Uhr Antworten
Die Erleuchtung von Erleuchtung war dann wohl doch nicht so hell. Zeitarbeit ist nicht das Problem, sondern zeigt die wirklich prekären Verhältnisse für die "Festen-" Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Gesundheitswesen auf. Was kann denn ein Zeitarbeitnehmer/-in dafür, dass Festangestellte zu schlechteren Bedingungen arbeiten als die Zeitarbeitnehmer? Und was kann die Branche Zeitarbeit dafür, dass die Gewerkschaften im Gesundheitswesen schlechtere Bedingungen aushandeln?
Erleuchtung_3
08.12.2022 14:05 Uhr Antworten
Wie hat es denn begonnen? Anstatt in den Arbeitskampf zu gehen bot die Zeitarbeit denjenigen eine kurzfristige Exit Strategie um das unvermeidliche zeitlich zu verzögern was Herr Lauterbach Reform jetzt Reform nennt. Parallel wächst der wirtschaftliche Druck auf die Krankenhäuser da das vermeintliche Paradies der Zeitarbeit unbezahlbar wird, die Not der Versorgung aber stetig wächst. Ergebnis Exodus. So und jetzt mal im Ernst, Zeitarbeit ist schon lange weder wirtschaftlich noch nachhaltig, es ist eine kostspielige Verzögerung der Realität. Und aus diesem Grund wird die Zeitarbeit im Gesundheitswesen wie ausgegliedert. Es ist eine perfide Ideologie Krankenkassenmitteln von Beitragszahlern überteuerte Dienstleistungen zu finanzieren während diese mittel auf dem direkten Wege nämlich bei den Arbeitnehmern viel besser aufgehoben sind. Was kostet es eine Stunde über die Zeitarbeit 40-80 € Stunde oder mehr bei Faktoren von mindestens über 2? Ernsthaft, warum steigen die Krankenkassen Beiträge wieder, etc, ect? Wirtschaftlicher Nonsens!
Nippels
08.12.2022 14:50 Uhr Antworten
Erleuchtung 3 minus 3 mach auch 0.
Sie glauben doch nicht ernsthaft, dass die Krankenkassenbeiträge aufgrund des Einsatzes von Zeitarbeitern steigen?
Wenn Sie das denken, dann möge Sie lieber schnell die Erleuchtung ereilen, sonst wird es bereits beim Schnürsenkel binden für Sie kritisch.
Personalberater22
08.12.2022 15:30 Uhr Antworten
Da muss ich Erleuchtung 3 recht geben:
Die Krankenkassenbeiträge werden 2023 wieder ansteigen, weil sich die Zeitarbeit wieder überall einmischt. Sollen sich halt raushalten und die Branche schließen. Ist alles eh nicht mehr zeitgemäß.
Die Zeitarbeit wird schlussendlich für hohe Beiträge der Kassen sorgen und somit weiter die Wirtschaft kaputt machen!
mal_nachgedacht
09.12.2022 08:06 Uhr Antworten
Hören Sie auf "eine" Branche für die Missstände der Privatwirtschaft verantwortlich zu machen. Die Quote der Zeitarbeitskräfte in allen Pflegeberufen liegt gerade knapp unter 2 %, Sie glauben ja nicht ernsthaft dass diese Quote für die oben genannten Missstände verantwortlich ist?! Das eigentliche Problem war doch die Privatisierung des Gesundheitssektors seit 2004. Noch 1999 waren "nur" 21% aller Pflege- und Krankenhauseinrichtungen in privater Hand, im Jahr 2019 waren es bereits 42 % und jetzt tendiert die Quote zu 50%. Was ist das Problem daran? Private Gesundheitseinrichtungen müssen profitabel sein, das können sie aber nicht da die Leistungen der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung die Kosten für die angebotenen Leistungen nicht mehr annähernd abdecken. Also wird zuerst am Personal gespart, daher sind die Löhne im Gesundheitssektor auch jenseits jeder Realität. Das wiederum führt dazu dass es zunehmend an Personal mangelt weil nahezu niemand diesen harten Job für wenig Geld machen will. Diese Abwärtsspirale kann nur durch eine vernünftige Reform des Gesundheitssektors gestoppt werden.
Erleuchtung_4
09.12.2022 09:49 Uhr Antworten
Das Problem ist doch auch folgendes: In der Pflege bzw. in Krankenhäusern ist die überwiegende Mehrheit der Belegschaft mehrfach mit einem mehr als fragwürdigen Medikament „geimpft“. Dass es hier vermehr zu Ausfällen durch Immunschwäche und andere Nebenwirkungen kommt ist nicht von der Hand zu weisen.
Das ungeimpfte Personal wurde ja systematisch vergrault.
AuchGast
10.12.2022 01:02 Uhr Antworten
Mir wird echt schlecht! :(
So viele ahnungslose Erleuchtete und jetzt auch noch "sonne" Personalberater(?) ... aber kein helles Licht dabei (bis auf eine erleuchtete Ausnahme).
Irgendwann werden auch Nippels, mal_nachgedacht und Konsorten die Lust verlieren gegen Windmühlen zu kämpfen. Einige von vor 14 Jahren haben schon aufgegeben - zumindest das Schreiben.
Heißt der Honk jetzt Erleuchtung_x oder Personalberater - oder ist der z.Z. nur weggesperrt oder in Hartz4-Urlaub? :)
Macht wirklich keinen Spaß mehr hier zu lesen - und das "Forum" strotzt immer noch mit falschen "Daten" in der Foren-Übersicht:
Im off-topic-Forum steht immer noch der 24.11., wo längst was vom 01.12. steht ...
Mannomannomann
Gruß
AuchGast
Redaktion
12.12.2022 08:41 Uhr Antworten
Hallo AuchGast,
aktuell ist hier niemand weggesperrt ;)
Aber seinen Sie sicher, dass wir hier (und auch im Forum) alle Einträge im Blick haben.
Die Runderneuerung des Forums ist in Arbeit, bitte haben Sie noch etwas Geduld.
Viele Grüße
personalorder.de - Redaktion
AuchGast
12.12.2022 16:51 Uhr Antworten
Danke Redaktion,
für die Zwischen-Info (auch fürs Forum).
... und mit dem "weggesperrt" usw. meinte ich nicht hier, sondern im richtigen Leben.
Gruß
AuchGast
PS: Ansonsten "don`t feed the troll".
Personalberater22
12.12.2022 08:13 Uhr Antworten
AuchGast hat es ebenfalls erkannt, dass man in der Branche mehr und mehr gegen Windmühlen ankämpfen muss und das alles nicht zielführend ist.
Die Zeitarbeitsbranche ist am Ende ihres daseinsberechtigten Zyklus angelangt und jetzt heißt es neue Wege einzuschlagen.
Hat doch auch was gutes, somit kann man wieder einem Beruf nachgehen, welcher Spaß macht und wirklich etwas bringt, was man von dieser Branche nicht behaupten kann.
Dass das „Forum“ vor falschen Daten strotzt und hier nichts dagegen getan wird unterstreicht und bestätigt mal wieder zusätzlich die Trägheit und Überflüssigkeit der Branche.
In diesem Sinne: Auf zu neuen, zielführende Beschäftigungen außerhalb der abgelutschten Zeitarbeit!
Pseudonym
12.12.2022 08:55 Uhr Antworten
Wer glaubt dass Zeitarbeit überflüssig war, ist oder wird, hat schlicht das Prinzip nicht verstanden.
Personalberater22
12.12.2022 09:20 Uhr Antworten
Dass Zeitarbeit überflüssig war, wird niemand bestreiten, dafür hat es lange genug mehr oder wenig gut funktioniert. Dass die Branche jedoch noch zeitgemäß ist, bzw. sogar Zukunft hat, wage ich stark zu bezweifeln.
In nicht mal 10 Jahren wird sich auf dem Arbeitsmarkt so viel umgestellt haben, dass dieses Fossil ausgedient haben wird.
Nippels
12.12.2022 10:20 Uhr Antworten
Nun, sollten in Zukunft Unternehmen nicht mehr flexibel sein müssen, dann könnten Sie Recht behalten.
Ansonsten haben Sie das Konzept tatsächlich nicht verstanden.
So langsam habe ich das Gefühl, hier einer kleinen Satireshow beizuwohnen. :)
Personalberater22
12.12.2022 14:01 Uhr Antworten
Die Zeit wird zeigen, ob Zeitarbeit noch Zukunft haben wird. Ich glaube nicht daran, da der klassische (Helfer)-Arbeitnehmer wegrationalisiert werden wird.
Flexibilität entsteht dann durch Maschinen, welche einfache Tätigkeiten durch Menschenhand nicht mehr rentabel werden lassen.
Satireshow ist doch gut, da ist wenigstens was los, im Gegensatz zur Zeitarbeit! ;-)