Umfrage in der Zeitarbeit zu equal pay mit differenzierten und interessanten Ergebnissen
31.08.2021
Die Unternehmensberatung Schröder und das Marktforschungsunternehmen index Research haben 460 Entscheider von Zeitarbeitsfirmen zu den Auswirkungen von equal pay befragt. Die Ergebnisse dabei sind recht durchwachsen und differenziert.
Auf der einen Seite sieht eine deutliche Mehrheit die Regelungen kritisch, insbesondere der bürokratische Mehraufwand (75%), kürzere Einsatzzeiten (71%) und Vorbehalte auf Kundenseite (67%) sorgen für Missfallen bei Zeitarbeitsunternehmen.
Andererseits wissen 57% der Befragten den Imagegewinn für die Branche zu schätzen.
In der Gesamtschau sehen jedoch nur 7% der Entscheider mehr Vor- als Nachteile, während 39% eine gegenteilige Sichtweise haben. Die Mehrheit der Befragten tendiert also zu einer neutralen Bilanz.
Angemahnt wird unter anderem ein bundeseinheitlicher Frage- und Erhebungsbogen zu equal pay.
Teils überraschende Ergebnisse zeigte die Befragung zum Thema praktische Anwendung von equal pay. So greifen bei weniger als 30% der Einsätze Branchenzuschläge. Bei 14% (Helfer) bzw. 21% (Fachkräfte) der Einsätze kommt es tatsächlich zur Anwendung von equal pay. Die Quote der Abmeldungen vor dem Eintritt von equal pay divergiert stark und liegt im Helferbereich bei 41%, bei Fachkräften jedoch nur bei 25%. Ca. 10% wechseln vor Ablauf der 9 Monate per viel beschworenem Klebeeffekt fest in den Einsatzbetrieb. Und im Mittel immerhin jeder 7. Leiharbeitnehmer (12% der Helfer und 16% der Fachkräfte) erhält von Beginn an ein höheres Entgelt von seinem Personaldienstleister als der vergleichbare Stamm-Mitarbeiter im Entleihunternehmen verdient. Einer der Gründe dafür dürfte der Zeitarbeits -Mindestlohn sein, welcher bekanntlich deutlich über dem allgemeinen gesetzlichen Mindestlohn liegt.
Quelle: Unternehmensberatung Schröder / Bild: depositphotos.com ID: 7289204
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