Zeitarbeits-Arbeitgeber lehnen Gewerkschaftsforderungen als „vollkommen überzogen“ ab
06.09.2019
Die arbeitgeberseitige Verhandlungsgemeinschaft Zeitarbeit hat die jüngsten Forderungen der Gewerkschaftsseite zur anstehenden Tarifrunde erwartungsgemäß als "vollkommen überzogen" zurückgewiesen. Die Zeitarbeits-Arbeitgeber verweisen auf die einsetzende wirtschaftliche Eintrübung: "In der aktuellen Phase würden durch derartige Forderungen weitere Arbeitsplätze gefährdet und Integrationschancen von Menschen in den Arbeitsmarkt behindert." Zuvor hatte die DGB-Tarifgemeinschaft Leiharbeit die Tarifforderungen der IG Metall (wie berichteten) übernommen. Demnach sollen die Entgelte um 8,5% steigen und Verbesserungen bei Weihnachts- und Urlaubsgeld sowie Urlaubsansprüchen erstritten werden. Die Verhandlungen starten am 17.09.2019.
Kommentare (5)
Nippels
06.09.2019 10:51 Uhr Antworten
Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht.
Vielleicht brauchen wir im kommenden Jahr eine Agenda 2020, die die Regulierungen in der Zeitarbeit wieder zurück auf Null setzt, damit überhaupt wieder Leute in Beschäftigung kommen.
Wenn sich die Aussichten weiter eintrüben, ist es nicht mehr weit vom Abschwung (in dem wir uns definitiv befinden) zu Rezession. Und darauf ist weder der Staat noch die Wirtschaft oder der Privatmann ausreichend vorbereitet.
NamenSindSchallUndRauch
06.09.2019 11:37 Uhr Antworten
Na ja, nun beruhigt Euch mal wieder. Ist doch völlig normal und Usus, dass Gewerkschaften erstmal mit einer relativ absurden Forderung ins Rennen gehen. Genauso wie die Arbeitgeberseite erstmal mit einem Minimalangebot startet. So läuft das doch immer und in allen Branchen. Was am Ende rauskommt, wird man sehen. Ich schätze mal zwischen 2 und 3 %. Und das ist dann halt, wie es ist.
P.S. Abschwung und Rezession sind das Gleiche.
Guckst Du hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Konjunktur
https://bwl-wissen.net/definition/rezession
Nippels
11.09.2019 08:36 Uhr Antworten
Ich meinte Depression. Sorry.
Wir werden sehen, was am Ende unterm Strich stehen wird.
honk
08.09.2019 07:37 Uhr Antworten
Aber die Gesetze für Die Zeitarbeit können gar nicht auf Null zurückgesetzt werden. Der EUGH hat entschieden das Zeitarbeiter nur vorübergehend überlassen werden dürfen.
Ich denke, zukünftig werden die Unternehmen eher auf Dienstleister verzichten und selbst Arbeitskräfte suchen und einstellen. Die Strukturen dafür sind da. Die können befristet usw.
Nippels
11.09.2019 08:38 Uhr Antworten
Die Frage ist eben, wie das vorübergehend definiert ist. Vorübergehend war Arbeitnehmerüberlassung nämlich schon immer.
Unternehmen werden nicht auf Dienstleister verzichten können und selbst einstellen. Wäre das so einfach möglich, dann würden es die Unternehmen bereits machen. Die Strukturen sind dafür keinesfalls vorhanden. Und das Thema Befristung steht doch eh noch auf der Agenda unserer wunderbaren GroKo.