Berliner Kliniken schließen sich zusammen, um Leiharbeit zu reduzieren
26.08.2019
Wie die Initiative Qualitätssiegel Zeitarbeit auf ihrer Homepage unter Berufung auf das Fachorgan "Klinik Management aktuell" berichtet, hat sich eine große Mehrheit der Berliner Krankenhäuser zusammengeschlossen, um einheitliche Regelungen in der Zusammenarbeit mit Personaldientsleistern zu definieren. Diese Verträge sollen u.a. Preisbindungen und eine Nachweispflicht für Fortbildungen vorschreiben. Ziel sei es, „die mit der Leiharbeit verbundenen Verluste an Pflegekräften in Festanstellung zu reduzieren und Leiharbeitnehmer nur noch zur Abfederung besonders hoher Arbeitsbelastung einzusetzen.“ Ursache für den Handlungsdruck ist unter anderem auch die enorme finanzielle Belastung der Kliniken durch den Einsatz der Leiharbeit. In einzelnen Bereichen hätten sich Verrechnungssätze binnen Jahresfrist verdreifacht. Der Dachverband des Pflege- und Hebammenwesens, der Deutsche Pflegerat, fordert gar die Politik auf, „zeitnah regulierend einzugreifen“ und sich an den Einschränkungen für die Arbeitnehmerüberlassung ins Bauhauptgewerbe zu orientieren.
Kommentare (2)
Anonym
26.08.2019 11:25 Uhr Antworten
Zitat: Hat sich eine große Mehrheit der Berliner Krankenhäuser zusammengeschlossen um u.a. Preisbindungen zu definieren. Hallo? Das wäre ein eklatanter Verstoß gegen das Kartellrecht. Preisabsprachen sind nicht nur gegenüber Kunden strafbar, sondern auch gegenüber Lieferanten. Absprachen zwischen Einkäufern verschiedener Firmen sind daher regelmäßig rechtswidrig - und eine Preisbindung geht eigentlich gar nicht...
Nippels
26.08.2019 14:26 Uhr Antworten
Wenn die Dienstleister die Preisbindung mitgehen, dann sind sie selbst schuld.
Liegt denn nun das Problem bei der Leiharbeit oder doch eher bei den Arbeitsbedingungen im Gesundheitswesen? Ich tippe auf letzters. Wenn hier ein Verbot erfolgen sollte, wird es noch etwas enger mit der Personaldecke. Ob darüber der Dachverband schon mal nachgedacht hat?