Berufsgenossenschaften: Sonnencreme allein schützt nicht vor Hautkrebs
16.05.2006
Sonnenschutzmittel allein sind nicht geeignet, Hautkrebs wirksam vorzubeugen. Das geht aus einer aktuellen Studie des Berufsgenossenschaftliche Instituts für Arbeitsschutz (BGIA) in Sankt Augustin hervor, die den Stand der Wissenschaft darstellt. Danach sollte Sonnencreme nur eine von mehreren Schutzmaßnahmen sein und in ihrer Wirkung nicht überschätzt werden.
"Bei Arbeiten im Freien sind viele Menschen von Berufs wegen regelmäßig Sonnenstrahlung ausgesetzt", erläutert Dr. Harald Siekmann, Physiker beim BGIA. Um wirksame Schutzmaßnahmen für diese Berufsgruppen ergreifen zu können, habe man klären wollen, ob Sonnencremes als Präventionsmaßnahme zum Schutz vor Hautkrebs überhaupt geeignet seien. Mit sehr uneinheitlichen Ergebnissen: Weniger gefährliche Formen von Hautkrebs lassen sich durch Sonnenschutzmittel zum Teil verhindern. Es gibt jedoch Hinweise, dass sie nicht vor dem bösartigen malignen Melanom schützen.
Um Haut und Augen bei Arbeiten im Freien ausreichend vor Schäden durch Sonnenstrahlung zu schützen, ist nach Ansicht der Arbeitsschützer deshalb ein ganzes Maßnahmenbündel empfehlenswert: Diese reichen von technischen Schutzmaßnahmen (z.B. Überdachung) über geeignete Kleidung und Sonnenbrillen bis hin zu Sonnencreme auf freien Hautflächen. Daneben sollte der individuelle Hauttyp bestimmt und die Haut auf eventuelle Veränderungen beobachtet werden.
Die Ergebnisse der BGIA-Studie sowie umfangreiche Hintergrundinformationen liefert der BGIA-Report 03/2006 unter www.hvbg.de, Webcode 2025276 im Internet.
(Quelle: Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften)