29.10.2003
iGZ
Münster (30.10.2003, iGZ) Der Münsteraner Bundestagsabgeordnete und Ex – CDU – Generalsekretär Ruprecht Polenz führte heute mit dem Bundesgeschäftsführer des Interessenverbandes Deutscher Zeitarbeitsunternehmen (iGZ e.V.), RA Werner Stolz, ein intensives Gespräch über die Zukunftsaussichten der Zeitarbeit. Dabei stellten beide übereinstimmend fest, dass im Gegensatz zu vielen europäischen Nachbarländer wir Frankreich oder Niederlande die flexible Arbeitnehmerüberlassung in Deutschland immer noch unterentwickelt sei. Deshalb brauche die Branche eine starke Lobby, damit sie ihre positiven Effekte für den Arbeitsmarkt noch besser entfalten könne.
„Endlich hat die Bundesregierung im Rahmen der Hartz – Reformen für den Arbeitsmarkt einen kleinen Schritt in die richtige Richtung getan und die bisherigen gesetzlichen Fesseln für die Zeitarbeit ein wenig gelockert“, erklärte Polenz. Gleichzeitig beglückwünschte er den iGZ, weil er es als Arbeitgeberverband geschafft habe, mit den DGB – Gewerkschaften einen branchengerechten Tarifvertrag abzuschließen. „Alle Zeitarbeitsfirmen, die sich diesem Tarifwerk anschließen, müssen nicht den unverträglichen gesetzlichen Gleichstellungsanspruch erfüllen, sondern können eigenständige Mindestarbeitsbedingungen für ihr Personal vorsehen“, erläuterte der iGZ – Bundesgeschäftsführer Stolz. Dies verhindere einerseits die von vielen befürchtete Überteuerung der Zeitarbeit und ermögliche andererseits flexible Markt – Strukturen für die Branche. Dieses positive Verhandlungsergebnis werde offensichtlich von den Zeitarbeitsunternehmen honoriert, so Stolz, da sein Verband in den letzten Monaten einen enormen Mitgliederzulauf habe. Mit über 1.200 Betrieben, davon viele auch im Münsterland, ist der iGZ inzwischen bundesweit zur mitgliederstärksten Brancheninstitution angewachsen.
Polenz und Stolz kamen überein, den politischen Meinungsaustausch in Zukunft zu intensivieren. Hierbei wolle man insbesondere auch die Arbeit der neu eingerichteten Personal – Service – Agenturen auswerten und ggf. gesetzliche Korrekturen der bisherigen Rahmenbedingungen anstreben. „Ordnungspolitisch wäre es wohl richtiger gewesen, die vorhandenen Vertriebsnetze der regionalen Zeitarbeitsfirmen besser zu nutzen statt neue staatliche Subventionstöpfe zu öffnen“, merkte der CDU – Bundestagsabgeordnete kritisch an. Die bisherigen PSA - Bilanzen seien jedenfalls eher teuer und zu mager.