HR-Umfrage: Mehrheit der Firmen gewährt Inflationsprämie - Ampel-Regierung mit schlechtem Zeugnis
16.01.2024
Die sogenannte Inflationsausgleichsprämie ermöglicht es Arbeitgebern seit dem 26. Oktober 2022, ihren Beschäftigten einen steuer- und abgabenfreien Betrag von bis zu 3.000 Euro zu gewähren. Dies wurde von der Bundesregierung aufgrund der gestiegenen Energiepreise gesetzlich festgelegt.
Eine Umfrage des ifo Instituts unter 642 Personalleiterinnen und Personalleitern im vierten Quartal 2023 zeigt, dass fast drei Viertel (72 Prozent) der deutschen Unternehmen zu diesem Zeitpunkt bereits die Prämie ausgezahlt hatten. Ein Sechstel (16 Prozent) plante, den Inflationsausgleich in naher Zukunft auszuzahlen. Zwölf Prozent der Befragten gaben an, dass sie ihren Mitarbeitern diese Zuschüsse nicht gewähren möchten. Von den Unternehmen, die die Inflationsausgleichsprämie bereits ausgezahlt haben, erfolgte bei gut einem Viertel (27 Prozent) die Auszahlung als Teil eines Tarifabschlusses. Die genaue Höhe der bereits gezahlten und geplanten Prämien wurde nicht ermittelt.
Die Ergebnisse der Befragung zeigen, dass größere Unternehmen eher geneigt sind, ihren Mitarbeitenden die Prämie zu gewähren: Während 84 Prozent der kleineren Betriebe den Zuschuss zahlten oder zahlen wollen, sind es bei Firmen ab 500 Beschäftigten 93 Prozent. Zudem gibt es Unterschiede zwischen den Branchen: In der Industrie haben 93 Prozent die Möglichkeit bereits genutzt oder planen dies, im Handel sind es 86 Prozent und bei den Dienstleistern 85 Prozent.
Gründe für Zuschuss: Erhöhung der Motivation der Beschäftigten
Auf die Frage nach den Gründen für die Auszahlung des Zuschusses gaben fast drei Viertel (71 Prozent) der Befragten an, dass sie darin eine zusätzliche Möglichkeit sehen, ihre Mitarbeitenden zu motivieren. Mehr als die Hälfte (56 Prozent) möchte von den steuerlichen Vorteilen profitieren, und knapp die Hälfte (49 Prozent) nannte die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens auf dem Arbeitsmarkt als Motiv. Während in kleinen Betrieben vor allem die Motivation der Belegschaft im Vordergrund steht, zahlen große Unternehmen häufiger im Rahmen von Tarifabschlüssen, so ergänzt die ifo-Expertin Daria Schaller.
Ein weiteres Ergebnis der Befragung unterstreicht die Bedeutung der Wettbewerbsfähigkeit bei der Gewährung der Inflationsprämie. 78 Prozent der Personalverantwortlichen empfinden es als sehr schwierig (42 Prozent) oder schwierig (36 Prozent), geeignete Fachkräfte zu gewinnen. Im Hinblick auf Arbeitskräfte im Allgemeinen geben 14 Prozent eine sehr schwierige und 30 Prozent eine schwierige Rekrutierungssituation an. Kleinere Betriebe haben dabei mehr Schwierigkeiten als größere Unternehmen, geeignetes Personal zu finden.
Bewertung der Wirtschaftspolitik der Ampel-Regierung
Die HR-Verantwortlichen wurden auch gebeten, die Wirtschaftspolitik der Ampelregierung auf einer Skala von eins (sehr gut) bis sechs (ungenügend) zu bewerten. Die Mehrheit, nämlich 31 Prozent, vergab dabei die Note Fünf, was einer Bewertung als mangelhaft entspricht. Etwa ein Viertel entschied sich für eine Vier (ausreichend) oder eine Sechs. Lediglich 20 Prozent der Unternehmen bescheinigten der Regierung eine Drei (befriedigend), während nur drei Prozent die Wirtschaftspolitik mit einer Zwei (gut) beurteilten. Kein Befragter vergab die Bestnote Eins (sehr gut). Insgesamt ergibt sich daraus eine Durchschnittsnote von 4,5.
Quelle: Personalwirtschaft / Bild: depositphotos.com ID: 148494541
Kommentare (3)
Mäxchen
17.01.2024 09:05 Uhr Antworten
Na, bei der Umfrage zur Wirtschaftspolitik der Ampel scheint die persönliche Meinung zur Klimapolitik die Umfrage zu bestimmen. Ich meine die Wirtschaftspolitik ist weder besser noch schlechter als davor. Die Ampel hatte ihre glanzzeiten wo sie entschlossen in der Energiepreiskrise gehandelt hat. Momentan blockiert sie sich gegenseitig.
Nippels
22.01.2024 10:27 Uhr Antworten
Sie meinen die durch die eigene Politik verursachte Energiepreiskrise?
Nippels
22.01.2024 10:29 Uhr Antworten
Der Durchschnitt von 4,5 (also mangelhaft) ist noch viel zu hoch.
Ungenügend ist das, was die Regierungsparteien verdient haben.