IG Metall und Zeitarbeits-Arbeitgeber einigen sich und retten Branchenzuschlagstarifvertrag
16.06.2023
Die Zeitarbeits-Arbeitgeber (BAP und iGZ) haben sich mit der IG Metall auf die Fortführung des Tarifvertrages über Branchenzuschläge für Arbeitnehmerüberlassungen in der Metall- und Elektroindustrie (TV BZ ME) mit veränderten Bedingungen geeinigt, nachdem dieser seitens der IG Metall im Streit um die Zahlung einer Inflationsausgleichsprämie zum 30.06.2023 gekündigt wurde.
Demnach erhalten vollzeitbeschäftigte Zeitarbeitnehmer für Zeiten des Einsatzes in Betrieben der Metall- und Elektroindustrie zusätzlich zum Arbeitslohn eine steuer- und sozialversicherungsfreie Inflationsausgleichsprämie von bis zu 2.300 Euro. Die Inflationsausgleichsprämie ist gestaffelt auf 300 Euro im Januar 2024 sowie 200 Euro jeweils in den Monaten Februar bis November 2024. Voraussetzung ist eine Betriebszugehörigkeit von fünf Monaten und eine Einsatzzeit von mindestens einem Monat in Betrieben des Geltungsbereichs des TV BZ ME.
Teilzeitbeschäftigte und Beschäftigte, die aus dem Arbeitsverhältnis ausscheiden, erhalten eine anteilige Monatsauszahlung. Sofern der Arbeitgeber neben dieser tariflichen Regelung eine Inflationsausgleichsprämie bereits geleistet hat oder leistet, kann diese angerechnet werden.
Zudem wird mit Wirkung zum 1. September 2023 die erste Stufe des Branchenzuschlags vorgezogen. Der Branchenzuschlag beträgt dann bereits ab Einsatzbeginn 15 Prozent.
Quelle: iGZ / Bild: depositphotos.com ID: 88454712
Kommentare (26)
Mustermann
16.06.2023 16:41 Uhr Antworten
Da wundern sich die Gewerkschaften das so wenig Leiharbeiter Mitglieder sind? Da wäre keine Einigung mal wieder die bessere Lösung. Auf die Gewerkschaften ist kein Verlass. Dann geh ich selber zum AG und verlange die vollen 3000€. Ein Tip an alle AN. Versucht die restlichen 700€ euch über eure Überstunden auszahlen zu lassen.
Montag
19.06.2023 08:43 Uhr Antworten
Keine Einigung wäre Sinnvoller gewesen, vor allen würde es endlich entbürokratisieren. Ein Tarifvertrag fertig. Equal Pay fertig.
Aber die Lobby... das alte Thema...
Nippels
19.06.2023 09:27 Uhr Antworten
Genau. Einfach mal irgendwas verlangen, worauf man grundsätzlich nur dann Anspruch hat, wenn es irgendwo niedergeschrieben ist.
Dass die AG nichts zur Inflation können, ist dir aber auch bewusst oder? Warum nicht mal bei der Regierung anklopfen und den Inflationsausgleich verlangen? Da wärst du wenigstens beim Schuldigen an der richtigen Stelle.
kein Honk
19.06.2023 09:54 Uhr Antworten
Hallo Mustermann,
bitte geben Sie nie wieder irgendjemandem einen Finanztipp. BITTE.
Wer sich sein AZK ausbezahlen lässt hat langfristig weniger. Mit der Auszahlungsgrenze (AZK voll) wird die gesamte AZ vergütet. Die Stunden haben immer den wert des aktuellen Tariflohns. Also Mittelfristig mehr im Geldbeutel.
xcal
17.06.2023 00:28 Uhr Antworten
Leiharbeiter brauchen gleich Inflationsprämie und nicht erst ab nächstem Jahr und dann noch in Raten...Am Ende nur wenige Leiharbeiter werde diese Prämie vollständig bekommen
Für das haben nicht so viele demonstriert
Warum igmetall haben einfach nicht gekündigt Branchenzuschlagstarifvertrag dann werden Leiharbeiter mehr bekommen, also alles gleich wie ein Stammmitarbeiter
kein Honk
19.06.2023 09:51 Uhr Antworten
Ein gutes Ergebnis. Gute Arbeit wird belohnt.
An die Kritiker / Leiharbeitnehmer denen das zu wenig ist:
Diese Prämie erhalten deutlich weniger als 50% der Gesamtbevölkerung erhalten. Einfach mal den Ball flach halten.
Pseudonym
19.06.2023 12:04 Uhr Antworten
Wie Nippels schon schrieb: Und wer bezahlt es ????
kein Honk
19.06.2023 12:15 Uhr Antworten
Unsere Kunden und wir im Duett, wie immer. Da es ein st/sv freier Betrag und eine tarifliche Leistung ist, kann es super einfach mit in die Preise mit aufgenommen werden.
Pseudonym
19.06.2023 12:38 Uhr Antworten
FALSCH !! Weitere Ideen ??
Nippels
19.06.2023 12:56 Uhr Antworten
Es bezahlt immer der Endverbraucher. Und was macht das mit der Inflation? Na? Wird die sinken? Einfach mal durch den Kopf gehen lassen, sofern möglich. ;-)
Mustermann
19.06.2023 14:48 Uhr Antworten
Also Nipples, würde man Ihren Ansatz nehmen um die Inflation zu senken müsste man in den Verhandlungen über Lohnsenkungen verhandeln.
es geht hier um Gerechtigkeit in der Branche. wenn Stamm beschäftigte die 3000€ erhalten ist es nur legitim die Leiharbeiter hier mitzunehmen. Und kommen Sie mir nicht mit der Tollen 9,xx% Erhöhung die der DGB ausgehandelt hat. Auch mit den Zuschlägen bekommen die Leihbeschäftigten deutlich weniger als der Stamm.
Die Regelung das diese über mehrere Monate aufgeteilt werden finde ich sehr gut. da partizipieren mehr Leihbeschäftigte davon da die meisten nicht länger als 6 Monate im Betrieb sind. für den einzelnen heist es trotztem Normals weniger als 2300€ der IAP
Nippels
19.06.2023 15:18 Uhr Antworten
Lieber Mustermann,
Gehaltssenkungen braucht man dafür nicht verhandeln. Es gibt aber staatlicherseits bei den Lohnabzügen Spielraum, um Kostensteigerungen sowohl für Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber abzufedern und somit auch die Kaufkraft hochzuhalten. Das wäre sicher im Interesse aller.
Mustermann
20.06.2023 07:26 Uhr Antworten
Leider werden in Tarifverhandlungen auch nicht die staatlichen Lohnabzüge verhandelt. Der Staat hat sein Beitrag geleistet in dem er die IAP st/sv abgabefrei gestellt hat. Hilft also sowohl AG als auch AN.
Auch hat der Staat die kosten für Energie gedeckelt. Insbesondere für die Industrie. Das die sich nun so knauserig gibt versteht kein normaler Arbeiter mehr.
kein Honk
20.06.2023 13:33 Uhr Antworten
@Pseudonym:
Ach gottchen...jetzt aber bitte kein Pathos "oh Gott, mehr Lohn heißt steigende Preise"...
Das Argument ist komplett haltlos und wurde mehrfach widerlegt.
Nichts
19.06.2023 15:57 Uhr Antworten
Sorry, wo bleibt denn heute noch das Prinzip der Leistung, durch das Deutschland soviel Positives geschaffen hat. Im Übrigen von dem wir heute noch Alle zerren. Früher war es so, dass die Fleißigen (m/w/d) auch mehr Geld verdient haben. Und das hat Deutschland auch stark gemacht, Leistung hat sich gelohnt. Heute muss man Jedem (m/w/d)für die gleiche Tätigkeit das gleiche Geld bezahlen. Und Leistung steht nur noch am Ende.
Mal schauen wie lange das gut geht!?
Nippels
20.06.2023 07:38 Uhr Antworten
Dass es nicht mehr gut geht, schon jetzt, ist doch sichtbar.
Mustermann
20.06.2023 07:38 Uhr Antworten
Sie wollen doch nicht im ernst behaupten das Leiharbeiter weniger Leisten als ein Stammbeschäftigter. Beide arbeiten absolut gleichwertig. Wo bleibt also das Leistungsprinzip? Gleiches Geld für gleiche Arbeit!!!.
Und natürlich kann jeder Arbeitgeber ein Leistungsbezogenes Anteil für jeden Arbeitnehmer verhandeln. Wer Fleißig sein will kann ja mehr Stunden Arbeiten.
Nur wie messe ich Leistung? ins besondere für die Angestellten die nicht am Band stehen?
Fleiß hat nichts mit Leistung zu tun!
Nippels
20.06.2023 10:01 Uhr Antworten
Leistung ist individuell und nicht davon abhängig ob man Stammmitarbeiter oder Leiharbeitnehmer ist.
Nichts
20.06.2023 10:04 Uhr Antworten
Hab ich ja auch nicht geschrieben! Was Sie zwischen den Zeilen lesen, bleibt Ihnen überlassen! Im Übrigen gibt es auch Leiharbeitskräfte (m/w/d), die mehr als Festangestellte (m/w/d) verdienen, z.B. in der Pflege (gilt natürlich nicht für Jeden (m/w/d))!
Dann würde das ja heißen, dass Alle jetzt soviel verdienen sollen, wie die Leiharbeitskräfte, die verliehen werden und wo man jetzt dagegen vorgehen möchte.
Wenn also Alle dann soviel verdienen würden, frage ich mich wer das noch bezahlen soll.
Achso, hab ich vergessen, vielleicht wandert dann das Gesundheitssystem ja auch ab, weil es bei uns nicht mehr finanzierbar ist.
Achja, irgendwie ist die Waage hier im Land schon sehr aus dem Gleichgewicht geraten!
Aber wie gesagt, nur meine Meinung.
Mustermann
20.06.2023 13:49 Uhr Antworten
die Situation in der Pflege wird nicht durch das Leistungsprinzip hervorgerufen. sondern durch den Mangel an Arbeitskräften. Da greifen Mark wirtschaftliche zusammenhänge von Angebot und nachfrage. ähnliche bei Softwareentwicklern/Handwerkern/etc.
Aber ja, sie sollten alle gleichviel verdienen!. Durch die gleichgestellten löhne würde auch mehr in die Staatskassen fließen. Der Leiharbeiter sollte sogar ein Zuschlag von X% bekommen da er jederzeit Abgemeldet werden kann.
Mein Vorschlag wäre: der Entleiher könnte den Zuschlagszahlungen entgehen würde er eine Kündigungsfrist von Stammkraft +1 Monat eingehen würde.
Bin auch der Meinung das insgesamt die Abgabenlast reduziert werden muss auf beiden seiten. Der Staat hängt wie ein Heroin süchtiger an den einnahmen. Dazu muss er an die Ausgaben ran. Da gelingt nur durch Entbürokratisierung/Verschlankung durch Digitalisierung/ Subventionsabbau. Nebeneffekt, wieder mehr Arbeitskräfte auf dem freien Markt.
und nun sind wir schon weit vom eigentlichen Thema entfernt das nichts mit den Branchenzuschlägen/IAP zu tun hat.
kein Honk
20.06.2023 14:25 Uhr Antworten
@ Mustermann: ich bin vollkommen auf Ihrer Seite. Danke für diesen Kommentar.
Nichts
20.06.2023 15:49 Uhr Antworten
Bitte bei all dem nicht vergessen, dass marktwirtschaftliche Zusammenhänge durch politische Entscheidungen durchaus beeinflusst werden können. Und zwei Bereiche werden ja schon mal genannt. Handwerk und Pflege.
In diesem Sinne
Nippels
21.06.2023 10:01 Uhr Antworten
Danke.
So ist es auch. Die Kräfte des Marktes sind doch schon lange aus dem Gleichgewicht aufgrund politischer Eingriffe.
Es kann sich doch gar kein Marktpreis bspw. bei medizinischem Personal bilden, wenn nur bestimmte Beträge bei den Kassen abgerechnet werden können.
Dazu haben wir in Deutschland weniger Nachwuchs, finanzieren Faulenzertum, ungebremsten Zuzug (der medizinisch auch noch über das Sozialsystem bezahlt wird), machen die dümmste Energiepolitik der Welt und haben mittlerweile ein katatsrophales Bildungssystem.
Was will man da noch marktseitig erwarten?
Nichts
21.06.2023 13:22 Uhr Antworten
Richtig. Und ich kann den medizinischen Bereich nur unterstreichen, kenne mehrere Ärzte die genau das gleiche sagen. Ungebremster Zuzug und alle wollen medizinische "Hilfen" haben.
Leider trauen sich die Wenigsten das laut zu sagen.
user
05.12.2023 01:38 Uhr Antworten
ich habe die prämie schon erhalten, habe ich ab januar nochmals anspruch ????
Nonameski
20.02.2024 11:24 Uhr Antworten
Traurig das selbst bei den Leasingkräften Unterschiede gemacht werden. Ich arbeite in der Chemiebranche in der Logistik und habe keinen Cent gesehen.