Mittelstand plant weniger Investitionen und Neueinstellungen
11.02.2021
Dem aktuellen Mittelstandsbarometer der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young zufolge bewerten 87 Prozent der Mittelständler in Deutschland – trotz Corona-Pandemie – ihre aktuelle Geschäftslage eher oder durchweg positiv. Mit Blick auf die kommenden sechs Monate erwarten immerhin 45 Prozent der mittelständischen Unternehmen, dass sich ihre Geschäftslage wieder verbessert.
„Insgesamt zeigt sich der deutsche Mittelstand auch in Krisenzeiten gut aufgestellt“, kommentiert Hubert Barth, Vorsitzender der Geschäftsführung von EY Deutschland, die Ergebnisse. „Den Unternehmen kam zugute, dass sie schon vor Ausbruch der Corona-Pandemie aufgrund der zunehmenden Digitalisierung einiges auf den Prüfstand gestellt hatten: Viele haben bereits frühzeitig ihr Produktportfolio an die sich immer rascher ändernden Kundenbedürfnisse angepasst und ihre Lieferketten optimiert. Von diesen Umstellungen und ihrer hohen Flexibilität profitieren viele Mittelständler in der noch andauernden Krise.“
Weiterhin geht aus den Ausführungen von Ernst & Young hervor, dass sich der Großteil der Mittelständler im ersten Halbjahr 2021 mit Investitionen und Neueinstellungen zurückhalten möchte.
„Die Zurückhaltung bei Investitionen und Neueinstellungen ist angesichts der unklaren Aussichten verständlich“, betont Michael Marbler, Partner bei EY und verantwortlich für den Bereich Mittelstand. „Auf der anderen Seite besteht die Gefahr, dass damit die Wettbewerbsfähigkeit mittelfristig gefährdet wird. Weniger Investitionen bedeuten in der Regel auch weniger Innovationen. Auch die Zurückhaltung bei Neueinstellungen kann den Unternehmen schnell auf die Füße fallen – denn mehr als die Hälfte beklagt nach wie vor den Fachkräftemangel als größtes Problem für die eigene Unternehmensentwicklung – daran ändert auch Corona nichts.“
Quelle: E&Y - Mittelstandsbarometer / Bild: depositphotos.com ID: 22148409
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