Corona: Regierung stemmt sich mit aller Macht gegen Folgen - dennoch gerät Arbeitsmarkt massiv unter Druck
23.03.2020
Die "Corona-Krise" wird zu einer nie dagewesenen Zahl von mehr als zwei Millionen Kurzarbeitern führen. Gut, dass die Kasse der Bundesagentur für Arbeit derzeit mit 26 Milliarden Euro prall gefüllt ist. In der Krise 2009 waren in Summe 1,4 Millionen Personen in Kurzarbeit. Wie berichtet, kann Kurzarbeitergeld in der aktuellen Situation auch für Zeitarbeitnehmer ausgezahlt werden. Eine Beantragung ist ab sofort möglich - und zwar für Zeiträume rückwirkend bis zum 1. März.
Weiterhin will die Bundesregierung am Mittwoch weitere Maßnahmen beschließen, um die Folgen der Krise abzumildern - buchstäblich "koste es, was es wolle". Das Kabinett wird nach Focus-Berichten ein „Gesetz zur Abmilderung der Folgen der Covid-19-Pandemie im Zivil-, Insolvenz- und Strafverfahrensrecht“ beschließen, welches u.a. Maßnahmen beinhalten soll, die Unternehmen das Überleben sichern sollen. Dabei wird quasi ein Blankoscheck ausgereicht, denn die „haushälterischen Folgen“ der Maßnahmen ließen „sich derzeit noch nicht beurteilen“, so wird das Justizministerium zitiert.
Trotz aller Anstrengungen prognostiziert das IAB für Deutschland "eine schweren Rezession" , wodurch u.a. der Arbeitsmarkt unter massiven Druck gerät. Das Institut rechnet aktuell damit, dass die Arbeitslosigkeit im Jahresdurchschnitt 2020 bei 2,36 Millionen Personen liegen wird. Das wären rund 90.000 mehr als 2019. Dieses Szenario malen die Arbeirsmarktforscher unter der Voraussetzung, dass "ein Teil der Wirtschaftstätigkeit für sechs Wochen ausfällt und dann über einen ebenso langen Zeitraum zur Normalität zurückkehrt. Unterstellt wird dabei eine weltweite Rezession, die nicht zu einer systemischen Krise anwächst".
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