01.03.2024
Nach intensiven Verhandlungen zur Anpassung der Tarifentgelte in der Zeitarbeit hat die arbeitgeberseitige Verhandlungsgemeinschaft Zeitarbeit (VGZ) des Gesamtverbandes der Personaldienstleister e. V. (GVP) gemeinsam mit der Tarifgemeinschaft Leiharbeit des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) einen neuen Tarifabschluss erreicht. Die Tarifentgelte aller Entgeltgruppen steigen demzufolge zum 01.10.2024 um 3,7% und zum 01.03.2025 um 3,8% bei einer Laufzeit von 18 Monaten.
„Der Tarifabschluss spiegelt das Ergebnis stundenlanger Diskussionen wider, bei denen sich keine der beiden Seiten etwas geschenkt hat“, kommentiert VGZ-Verhandlungsführer Sven Kramer das Verhandlungsergebnis. „Unser oberstes Ziel war es, eine Lösung zu finden, die die Belange der Arbeitnehmer respektiert und die gleichzeitig wirtschaftlich tragfähig für die Unternehmen ist. Es konnte zwar abgewendet werden, was die Gewerkschaften ursprünglich gefordert hatten, jedoch ist die zusätzliche Belastung noch in diesem Jahr zweifellos eine echte Herausforderung für die Arbeitgeber angesichts der aktuellen wirtschaftlichen und politischen Rand- und Rahmenbedingungen."
Sven Schwuchow, stellvertretender VGZ-Verhandlungsführer, beurteilt den erzielten Abschluss als „das Ergebnis eines herausfordernden Prozesses, in welchem wir an den entscheidenden Stellschrauben bis zur maximalen Belastungsgrenze hinsichtlich Entgelthöhe, Laufzeit und Beginn gedreht haben, um die hohe Beanspruchung auch angesichts der bereits verhandelten Inflationsausgleichsprämie für Zeitarbeitskräfte in diesem Jahr so stark wie möglich abzufedern. Für unsere Unternehmen ist dies ein schmerzhafter Kompromiss verbunden mit der Erwartung, dass sich die wirtschaftliche Situation 2025 wieder verbessert.“
Quelle: GVP / Bild: depositphotos.com ID: 124928734
Kommentare (16)
Nurdie
01.03.2024 11:25 Uhr Antworten
Armes Deutschland, Lohnerhöhung ist der falsche, aber leider der einfachste Weg. Eine Steuersenkung wäre sinnvoller ! Nur mein Gedanke !!!! Wer freut sich schlussendlich über die Lohnerhöhung am meisten ! Nur Berlin !!!!!! und natürlich die Vereine dir ihre Mitgliedsbeiträge nach Umsatz berechnen.
kein Honk
01.03.2024 13:26 Uhr Antworten
@Nurdie: Steuererhöhungen kommen nicht "unten" an und bringen nur Gut- und Spitzenverdienern etwas. Deshalb ist dieser Abschluss m.M.n. gelungen.
der da
01.03.2024 13:20 Uhr Antworten
die Spirale dreht sich weiter und keiner hats kappiert was hier los ist. Ist der deutsche Export Standort noch zu retten?
kein Honk
01.03.2024 13:28 Uhr Antworten
Wenn der Exportstandort seine Wirtschaftlichkeit einzig über günstige ANÜ/Drückerlöhne gewährleisten kann, dann wohl nicht :-)
kein Honk
01.03.2024 13:25 Uhr Antworten
Fairer Abschluss. Die Zeiträume lassen uns und unseren Kunden Planunsspielraum. Ebenso ist die Entgelterhöhung meiner Sicht nach fair. Kudos, GVP.
R. Krügel
01.03.2024 17:10 Uhr Antworten
Wahnsinn!!!
sämtliche Produktionsfirmen in unserem Umkreis haben ihre Mitarbeiter aus der Zeitarbeit abgemeldet. Das sind hunderte, nicht nur von unserem Unternehmen.
Grund ist unter anderen auch die Inflationsausgleichprämie im M+E Branchentarif und die höheren Entgelte im Januar.
Dieses Jahr noch einmal die Entgelte zu erhöhen ist kontraproduktiv.
Bald können wir uns alle auf dem Amt melden. Ich frage mich blos, wer dann noch die Beträge für die Sozialversicherungen zahlen wird.
Hauptsache die Gewerkschaften können sich wieder auf die Schultern klopfen und sich nen Bonus gönnen.
honk
03.03.2024 14:13 Uhr Antworten
Auf das Amt können Sie gehen, sobald eine App, ihre Tätigkeit erledigen wird.
Lohnabrechnungen fehlerhaft erstellen und Zeitarbeiter 25km in die nächst Stadt schicken, kann bestimm sehr leicht Automatisiert werden.
Das Problem sind bestimmt nicht die je 4% Lohnerhöhung, die Kundenunternehmen erhöhen auch, sondern die Anhebung des Verrechnungssatzes von vielleicht jeweils 8% bist 12%.
Daniel S.
03.03.2024 16:39 Uhr Antworten
Ich denke Sie haben den Ernst der Lage mit dem Standort Deutschland als Produktionsland noch nicht erfasst. Jede Menge Firmen verlagern ihre Produktion ins Ausland. Viele Firmen sind in Kurzarbeit oder stehen kurz vor der Insolvenz. Die hunderten Zeitarbeiter aus Produktion und Logistik, welche einfache angelernte Helfertätigkeiten durchführen meist ohne Schul- oder Berufsabschluss und auch mit Migrationshintergrund und wenig Deutschkenntnissen, wurden abgemeldet und von den Zeitarbeitsunternehmen gekündigt. Es ist ein Flächenbrand, der nicht ohne weiteres aufhört. Der Mittelstand ächtz unter dem ungünstigen Bedingungen auf dem Exportweltmarkt. Jeder Arbeitsplatz der hier verloren und ins usland geht, ist für immer weg. Die Menschen, welche wir eigentlich in den Arbeistmarkt integrieren wollen und wofür sich in der regel die kunden gar nicht mehr die Mühe machen, die "Bewerbunden" und "Lebensläufe" anzusehen, ahben nur über die Zeitarbeite eine Chance, Diese geht momentan komplett verloren. Das heißt viele Tausende mit Familie werden wieder von Sozialleistungen leben müssen. Das Problem: Es werden immer weniger die diese Party mit ihren Sozialbeiträgen und den Steueabgaben finanzieren. Die Töpfe sind leer und die Politiker verschwenden einen Großteil an Gott und die Welt und an den Wasserkopf EU.
Das System kippt und keinen juckts.
Nippels
04.03.2024 14:49 Uhr Antworten
@Daniel S.
Es juckt so lange keinen, so lange die Transferleistungen fließen.
Wenn sich dieses Land das nicht mehr leisten kann, werden einige den Ernst der Lage erst erfassen.
honk
06.03.2024 20:33 Uhr Antworten
Unternehmen wandern schon seit ender der 90er Jahre ab.
Als nächstes kommt die Künstliche Intelligenz, die wird viele Bereich auseinander nehmen.
Die derzeitige, Politische Situation wurde mehrfach bewust, gewählt und bestätigt, da kann man jetzt nix mehr machen.
Viele totkranke Menschen im Krankenhaus sagen oft, hätte ich das gewusst, hätte ich alles anders gemacht, aber es ist zu spät.
honk
03.03.2024 14:37 Uhr Antworten
Wenn dieser Tarifabschluss zu hoch ist, warum treten die Firmen den nicht einfach aus und wenden Equal Pay an? Diese möglichkeit besteht doch!
Die Zeitarbeitsfirmen haben viele Grosskunden, die auch Tarifgebunden sind, da waren 12€/Stunde bereits vor 20 Jahren, in der ersten Lohngruppe keine seltenheit.
honk
03.03.2024 14:41 Uhr Antworten
Die hätten sich noch darum kümmern müssen, was passiert, wenn das Deutschland Ticket ausläuft. Die Zeitarbeiter müssen vor dieser möglichen Kostenexplosion geschützt werden!
Am besten wäre es, die Zeitarbeitsfirmen übernehmen grundsätzlich das Management mitsamt Finanzierung, dass wäre fair. Digital, Online leicht zu realisieren.
Nichts
04.03.2024 08:22 Uhr Antworten
Egal um was es geht, hier im Land ist den meisten Politikern schon das Ruder aus der Hand geglitten. Und das gilt eben auch für das Thema Löhne! Und die wo es jetzt falsch verstehen oder verstehen möchten, nein, die Leute sollen nicht weniger haben, aber der Staat muss mal von den hohen Steuerabgaben runter. Ansonsten ist das ein Rad, wo sich immer weiter nach oben schraubt und dann wird es ein großes Problem mit sich bringen. Nicht nur Exporte, sondern auch der Tourismus ist davon betroffen, weil viele Länder sich dann eben keinen Urlaub (Essen gehen) in Deutschland leisten können. Die Mehreinnahmen des Staates sind damit nur kurzfristig gesichert, auf Dauer wird es dann zu einem Einbruch kommen. Und dann wird es ganz bitter werden. Arbeitslosigkeit wird steigen und den Rest spare ich mir jetzt.
Nippels
04.03.2024 08:54 Uhr Antworten
Wie viele immer der Meinung sind, dass Lohnerhöhungen immer der richtige Weg sind, ist erstaunlich.
Lohnerhöhungen belasten die Unternehmen, die eh schon mit dem Kostendruck in ganz verschiedenen Bereichen zu kämpfen haben. Natürlich steigt durch Lohnerhöhungen das Steueraufkommen für den Staat und auch die Abgabenlast der betroffenen Arbeitnehmer. Aber das scheint egal zu sein.
Warum nicht einfach mal die Abgaben senken und Bürger und Wirtschaft entlasten?
Stattdessen einfach immer weiter an der Schraube nach oben drehen, bis das Gewinde aufgibt.
Nurdie
04.03.2024 12:59 Uhr Antworten
die Schraube ist am Ende angekommen
Mike
07.03.2024 15:02 Uhr Antworten
Da hat er recht!