21.03.2023
Der aktuelle Bericht „Indicators of Talent Attractiveness“ der OECD und Bertelsmann Stiftung führt aus, dass Deutschland als Arbeits- und Lebensort bei ausländischen hochqualifizierten Fachkräften, Gründerinnen und Unternehmern an Attraktivität in den letzten Jahren verloren hat.
Im letzten Report von 2019 rangierte die Bundesrepublik Deutschland unter 38 OECD-Staaten auf Platz 12 in Bezug auf ausländische Fachkräfte. Bis zum Jahr 2023 ist Deutschland jedoch um drei Plätze auf den 15. Rang abgerutscht - die Verfasser der Studie betonen, dass dieser Rückgang nicht auf eine Verschlechterung der Bedingungen für ausländische Talente in Deutschland zurückzuführen ist. Vielmehr haben sich die Bedingungen in anderen Ländern verbessert, was zu Deutschlands Abstieg in der Rangliste geführt hat.
In Deutschland wird weiterhin kritisiert, dass hochqualifizierte Akademikerinnen und Akademiker Schwierigkeiten haben, Jobs zu finden, die ihrem Kompetenzprofil entsprechen. Außerdem bemängeln ausländische Talente eine "zögerliche Einbürgerungspraxis" und die langsame Umsetzung der Digitalisierung. Nach Ansicht von Unternehmerinnen und Unternehmern gibt es in Deutschland auch ein Problem mit der gesellschaftlichen Akzeptanz von Migrantinnen und Migranten. Darüber hinaus müssen die Visaverfahren verbessert werden, insbesondere im Hinblick auf eine individuelle Ausrichtung auf Einzelfälle.
„Deutschland ist mittlerweile ein offenes und attraktives Land für qualifizierte Einwanderung“, führt Ulrich Kober, Migrations-Experte der Bertelsmann Stiftung, aus. „Aber bei Visaerteilung, Digitalisierung, Einbürgerung oder im Umgang mit Vielfalt besteht Handlungsbedarf, wie der vergleichsweise geringe Zuzug von Fachkräften aus Drittstaaten und die Zurückhaltung der Unternehmen bei der Anwerbung im Ausland zeigen.“
Quelle: personalpraxis24.de / Bild: depositphotos.com ID: 22928632
Kommentare (5)
Pseudonym
21.03.2023 13:25 Uhr Antworten
"Fachkräften aus Drittstaaten" find ich super und erst recht, wenn es klappt.
Wie gut dass es bald keinen mehr gibt, der den ganzen Müll der Fachkräfte wegräumt, der deren WC´s reinigt oder in der Kantine die Teller spült.
Ach was solls, wir haben ja dann genug Fachkräfte .....
LEUTE: Wir haben einen Arbeitskräfte-Mangel !!!
Todd
21.03.2023 13:36 Uhr Antworten
...Deutschland ist mittlerweile so unattraktiv geworden (hohe Steuern- und Sozialabgaben, niedrige Renten, angespannter Wohnungsmarkt, ausufernde Bürokratie und grüne Ideologiepolitik...), da machen viele wirkliche (echte) Fachkräfte verständlicherweise einen großen Bogen um dieses Land...
Auf den Punkt!
21.03.2023 13:52 Uhr Antworten
das ist der Punkt, zumal jeder dritte Deutsche selber überlegt auszuwandern aufgrund schlechter Zukunftsperspektiven, hoher Steuerdruck, unbezahlbarer Wohnraum, Arbeiten gehen für ne 0, ups das ist ja der Leitsatz des Finanzministeriums..., wat fürn nen puff! Egal ich räume den Müll hier nicht weg.
Nippels
21.03.2023 14:40 Uhr Antworten
Überrascht das tatsächlich jemanden?
Nichts
22.03.2023 12:43 Uhr Antworten
Deutschland ist ein offenes Land geworden, aber gerade deswegen nicht unbedingt ein attraktives Land für qualifizierte Einwanderung. Zu der Attraktivität eines Landes gehören neben den schon genannten Dingen eben auch Sicherheit, Infrastruktur usw. Was bringt es einer Fachkraft, wenn es keinen bezahlbaren Wohnraum findet? Was bringt es einer Fachkraft, die mit Familie nach Deutschland kommt, wenn die ärztliche Versorgung immer problematischer wird? Wie sieht es in Deutschland mit der Planungssicherheit aus?
Und genau hieran wird das sogenannte gezielte Fachkräfte....... scheitern!
Und was jetzt in die "Hose" geht, wird ganz ganz lange dauern, bis es wieder im Lot ist.
Deswegen sollte der Spruch "Schuster bleib bei deinen Leisten" auch für politisch Verantwortliche gelten.