23.01.2023
Die Bundesagentur für Arbeit hat ihre Halbjahresstatistik "Leiharbeitnehmer und Verleihbetriebe" herausgegeben. Dabei zeigen sich wenige Veränderungen. Der aktuellster Stand der offiziellen Branchenstatistik bezieht sich auf das Ende des 2. Halbjahres 2022. Zu diesem Zeitpunkt wurden in Deutschland 834.876 Personen als Leiharbeitnehmer beschäftigt, was gegenüber dem Vorjahresmonat (06/2021) einen marginalen Rückgang von reichlich 1.100 Leiharbeitnehmern bedeutet. Damit beträgt der Anteil der Zeitarbeit an der Gesamtbeschäftigung unverändert ca. 2,2%. Die deutliche Mehrheit der eingesetzten Leiharbeitnehmer (56,5%) war im Helferbereich tätig, während ein gutes Drittel (33,8%) der Leiharbeitnehmer als Fachkräfte und in Summe 9,6% als Spezialisten und Experten eingesetzt waren. Auch diese Zahlen tendieren somit seitwärts. Die Zahl der Verleihbetriebe mit Schwerpunkt Arbeitnehmerüberlassung sank gegenüber 06/2021 um ca 1% auf 10.872. Nach wie vor zeigt sich ein weit überdurchschnittlicher Anteil ausländischer Staatsbürgerschaften in der Zeitarbeit von knapp 43% (Gesamtwirtschaft: 14,5%) und kurze Beschäftigungsverhältnisse.
Bemerkenswerter Fakt ist eine von hohem Ausgangsniveau nennenswert gestiegene Fluktuation: Bei eingangs erwähnten annähernd gleichen Beschäftigtenzahlen wurden im 1. Hj. 2021 insgesamt 373.694 Beschäftigungsverhältnisse vor Ablauf eines halben Jahres wieder beendet. Im ersten Hj. 2022 waren es dagegen schon 422.791 (+13,1%). Das bedeutet, ungeachtet der Frage, von wem und warum es beendet wird, erlebt in der Zeitarbeit nicht einmal jedes zweite Beschäftigungsverhältnis das Ende der regulären Probezeit.
Quelle: Bundesagentur für Arbeit
Kommentare (1)
Tarif
23.01.2023 11:32 Uhr Antworten
Äh wie war das nochmal mit der bitte den Tarifschutz zu achten, welcher nicht mal in der Lage ist EU-Recht umzusetzen?! Hauptsache dicke Schulterklopfer für die neuen Entgelte, das nenn ich mal absoluten Realitätsverlust. Macht nix das ist ja auch Standard in der Politik.