22.10.2025
Die Zeitarbeitsbranche gehört zu den Verlierern der Rezession in Deutschland. Das zeigt eine aktuelle Untersuchung der Creditreform. Demnach sank der Umsatz in der Branche im zweiten Quartal 2025 um 7,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr - nach einem Minus von bereits 11 Prozent im ersten Quartal.
„Die Industrie als einer der Hauptkunden der Zeitarbeit steckt im Krisenmodus und reduziert den Personalbestand. Das trifft die Personaldienstleister unmittelbar“, erklärt Patrik-Ludwig Hantzsch, Leiter der Creditreform Wirtschaftsforschung. „Abgebaut wird in erster Linie externes Personal wie Leiharbeiter, weniger die Stammbelegschaft.“
Besonders Zeitarbeitsfirmen, die hauptsächlich Helfer vermitteln, stünden momentan stark unter Druck.
Die schwache Geschäftslage schlägt sich zunehmend in Insolvenzen nieder. 2024 mussten laut der Datenbank von Creditreform 120 Unternehmen aus der Branche Insolvenz anmelden. Allein in den ersten sechs Monaten 2025 kamen bereits 63 weitere Fälle hinzu. Damit dürfte die Anzahl der Insolvenzen in 2025 ähnlich hoch ausfallen wie im Vorjahr. Betroffen sind vor allem kleine und mittlere Unternehmen. „Die Zeitarbeitsbranche weist derzeit eine überdurchschnittlich hohe Insolvenzquote auf", so Hantzsch.
Weiterhin stellt Creditreform fest, dass nur rund jedes zweite Unternehmen (51,0 Prozent) in der Branche mit einer Eigenkapitalquote von mindestens 30 Prozent als solide finanziert gilt.
Quelle: Creditreform
