23.06.2025
Wie die FAZ via MSN berichtet, hat das Institut für angewandte Wirtschaftsforschung im Auftrag des GVP eine Studie zur Lohnlücke zwischen Leiharbeitnehmern und vergleichbaren Beschäftigten in Direktanstellung erstellt. Im Ergebnis existiert eine solche „Pay Gap Zeitarbeit“ nicht.
Zwar berechne das Bundesamt für Statistik eine unbereinigte Lohnlücke von mehr als 20 Prozent, jedoch erfolgt dabei keine Differenzierung und im Gegensatz zur „Gender Pay Gap“ wird vom Amt auch keine statistische Bereinigung durchgeführt. Das Tübinger IAW hat die Lohnlücke nun jedoch anhand dreier unterschiedlicher statistischer Methoden untersucht. Mit einem der drei Verfahren „reduziert sich die Lücke in den gezahlten Stundenlöhnen auf einen Wert zwischen minus drei Prozent und null“, schreiben die Forscher. Demnach bleibt also ein geringer Rückstand für Zeitarbeiter übrig. Mit den beiden anderen Modellen ergebe sich sogar eine „umgekehrte Lücke“. Die Stundenlöhne vergleichbarer Zeitarbeitnehmer „übertreffen diejenigen der Nicht-Zeitarbeitnehmer um bis zu elf Prozent“. In der Studie wurde u.a. Qualifikationsniveaus und Altersstrukturen (Berufserfahrung) berücksichtigt. Unter anderem damit erklärt sich, dass Zeitarbeits-Löhne im Durchschnitt niedriger sind als die der übrigen Beschäftigten. In diesem Sinne wären gleich hohe Durchschnittslöhne nur über eine Abkehr vom Prinzip „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ zu erreichen.