IAB-Arbeitsmarktbarometer stabilisiert sich
01.08.2023
Im Juli hat sich das IAB-Arbeitsmarktbarometer leicht erholt und liegt mit 101,0 Punkten nur minimal um 0,1 Punkte niedriger als im Vormonat. Der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) bleibt somit weiterhin über der neutralen Marke von 100. Hingegen zeigt das europäische Barometer eine rückläufige Tendenz und verzeichnet im Juli 100,6 Punkte, was einem Rückgang von 0,5 Punkten im Vergleich zum Juni entspricht.
„Infolge der Energiekrise hat sich die Arbeitsmarktentwicklung abgeschwächt. Aber die Talsohle bei den Aussichten für die weitere Arbeitsmarktentwicklung könnte jetzt erreicht sein“, berichtet Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“. Die Komponente zur Vorhersage der Beschäftigung des IAB-Arbeitsmarktbarometers sinkt laut IAB-Pressemitteilung im Juli geringfügig um 0,1 Punkte. Sie verbleibe mit 104,0 Punkten aber auf hohem Niveau und zeige weiterhin eine Zunahme der Beschäftigung.
Im Juli bleibt die Komponente zur Vorhersage der Arbeitslosigkeit nach vier aufeinanderfolgenden Rückgängen bei 98,0 Punkten unverändert, was darauf hindeutet, dass weiterhin eine ungünstige Entwicklung erwartet wird. Laut dem IAB liegen die Jobchancen für Arbeitslose weiterhin deutlich unter dem Niveau vor der Corona-Pandemie. Weber befürchtet, dass sich die Arbeitslosigkeit verfestigt: „Der Abbau der Arbeitslosigkeit ist auch bei hohem Arbeitskräftebedarf kein Selbstläufer. Wir müssen weiter auf Investitionen in individuelle Betreuung, Vermittlung und Qualifizierung setzen.“
Im Juli liegt das European Labour Market Barometer mit 100,6 Punkten nur knapp über der neutralen Marke von 100 Punkten, nach einem Rückgang von 0,5 Punkten. Insbesondere in Osteuropa verzeichnet das Barometer laut IAB Rückgänge. Die Beschäftigungskomponente geht im Juli um 0,4 Punkte auf 102,1 Punkte zurück, deutet jedoch weiterhin auf eine steigende Beschäftigung hin. Die Arbeitslosigkeitskomponente sinkt um 0,5 Punkte auf 99,1 Punkte, was auf eine leichte Zunahme der Arbeitslosigkeit hindeutet. „Europas Arbeitsmärkte bleiben wegen der Spätfolgen der Energiekrise gedämpft“, erklärt Weber.
Quelle: IAB / Bild: IAB
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