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Tariferhöhung der Tarifgemeinschaft IGZ-DGB

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Ein Zeitarbeiter

Tariferhöhung der Tarifgemeinschaft IGZ-DGB Verfasst am: Do, 06.Nov 2008 10:49

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Ich frage mich allen ernstes, warum sich der IGZ so "enttäuscht" zeigt, dass die Tariferhöhung wie geplant zum 1.11.2008 kommt? Schließlich hat der IGZ der Tariferhöhung zugestimmt. Und ich denke, dass viele Zeitarbeitsfirmen was Gewinne anbelangt nicht notleiden, sodass die paar Cent mehr auf die Stunde für die ohnehin schlecht entlohnte Tarifgruppe 1 mit Sicherheit ohne größere Verluste zu machen sein dürfte. Klar gibt es jetzt eine schwierige Situation im produzierenden Gewerbe, aber die Arbeitgeber können nicht immer das Risiko auf die Arbeitnehmer auslagern. Sie sind Unternehmer, verdienen um Ellen mehr Gehalt als Arbeitnehmer und haben im Gegenzug natürlich auch Risiken zu tragen. Das ist wie bei einer Bankanlage. Will ich mehr Rendite muss ich auch mehr Risiken in Kauf nehmen. Und die Arbeitgeber wissen das! Zudem ist trotz der Tariferhöhung ein Zeitarbeiter für ein Zeitarbeitsunternehmen immer noch spottbillig einzustellen im Vergleich zu Festangestellten. Die Differenz bei den Löhnen ist enorm. So bzw. bei einer sog. qualifizierten Beschäftigung. Hier zahlen Zeitarbeitsunternehmen im Schnitt ca. 9 Euro plus x. Im Gegenzug kassieren sie allerdings vom Entleihbetrieb 14,50 aufwärts. Die Differenz ist enorm. Abzüglich eigener Personalkosten und Deckungsbeiträge verbleiben bei der Zeitfirma doch noch ein paar gute Euros Nettogewinn. Ich kann verstehen, dass kein Arbeitgeber in Krisenzeiten mehr zahlen will. Wer aber die Beschäftigten auch in den "fetten" Jahren mit Lohnerhöhungen klein hält oder vertröstet muss damit rechnen, dass die Gegenseite dann eben auch keinen Schritt zurückgeht, ob nun Krise oder nicht. Es geht hier um die Frage der Gerechtigkeit. Die ist in der Zeitarbeitsbranche aber noch zu klären

stemo2609

Verfasst am: Do, 06.Nov 2008 22:14

Antworten mit Zitat

Die Enttäuschunng des IGZ bezieht sich darauf, dass es von der Politik leider wieder versäumt wurde, einen Mindestlohn für die Zeitarbeitsbranche durch die Aufnahme in das Entsendegesetz zu installieren. Die Argumentation seitens der Bundesregierung stützt sich auf eine nahzu 100 % ige Abdeckung der Branche durch tarifliche Regelungen. Ein Mindestlohn für die niedrigste Entgeltstufe ist mitunter auch im Sinne größerer und seriöser Zeitarbeitsunternehmen. Der Versuch der Aussetzung der Erhöhung zum 01.11.08 war sollte unter anderem auch bewirken, den Druck hinsichtlich der Findung einer Regelung eines Mindestlohns zu erhöhen. Einige Firmen interpretierten und nutzten diese Möglichkeit sicherlich auch zur Kosteneinsparung.
Interessant wären Ihre Quellen hinsichtlich Ihrer monetären Darstellung des Stundenverrechnungssatzes im Verhältnis zum Lohn. Wenn Leiharbeitsfirmen diese von Ihnen genannte Kalkulation auffahren würden, gäbe es diese sicherlich nicht lange. Ihre Ausführungen hinsichtlich der Kosten - und Gewinnsituation der Leiharbeitsfirmen sind leider in keinster Weise korrekt. Um eine saubere Kalkulation zu fahren, müssen Sie mindestens mit dem Faktor 100 rechnen - hier sind allerdings keine relevanten Rücklagen mit eingerechnet, welche ein langfristiges Überleben der Firmen sichern und einen verantwortungsvollen Umgang mit den den Zeitarbeitsfirmen zur Verfügung stehenden Resourcen (nämlich den Mitarbeiters) belegen.

mfg stemo2609

Ein Zeitarbeiter

@sterno Verfasst am: Fr, 07.Nov 2008 13:04

Antworten mit Zitat

Wenn die Kalkulation bei den Zeitarbeitsfirmen so knapp ist, wie Sie es darlegen, dann verwundert es mich allerdings schwer, dass es so viele Zeitarbeitsfirmen gibt und etliche Einzelpersonen meinen in diesem Geschäft den großen Reibach zu wittern und eigene Zeitarbeitsfirmen gründen. De facto ist die Zeitarbeitsbranche astronomisch gewachsen im Vergleich zu sämtlichen anderen Wirtschaftszweigen.

Zu meiner Kosten und Ertragsdarstellung bleibt eigentlich nur anzumerken, dass es selbstverständlich die einfachst mögliche Darstellung ist. Die Stundensätze der Entgeldtarifgruppe sind in jedem Fall korrekt und der Tarifstundenllohn für die 14,50 trifft für entsprechende Tätigkeit im kaufmännischen Bereich ebenso zu. Ich habe außerdem angemerkt, dass eine Zeitfirma wie jedes andere Unternehmen natürlich auch Kosten für die Mitarbeiter hat. Das trifft zum einen die Kosten für das Stammpersonal, die Kosten für den Unternehmensbetrieb an sich und die Kosten für die Zeitarbeiter. Nach Abzug sämtlicher Kostenfaktoren aber immer noch ein äußerst lohnenswertes Geschäft. Allerdings müssten Sie wohl erklären, wo denn die Risikoabsicherung bezüglich der Zeitarbeiter liegt, wenn die nach gängiger Praxis bei klammer Auftragslage sofort gekündigt werden? Den Risikopuffer schafft sich doch der Zeitarbeiter selbst, mit seinem Zeitkonto. Ist das Aufgebraucht wird in den allermeisten Fällen von der Zeitfirma eine Kündigung ausgesprochen. Wo also bitte liegt die Risikobesicherung seitens der Zeitfirma für den Zeitarbeiter? Dazu sei angemerkt, dass es natürlich auch Ausnahmen gibt, bei großen anerkannten Zeitfirmen, die in Einzelfällen das zu überbrücken versuchen.

Das mit dem Mindestlohn ist auch so eine Sache. Die Branche oder überhaupt die Bundesrepublik Deutschland hat einen Mindestlohn bitter nötig. Ist ein gewisser Lohnbetrag gemäß Einrechnung aller gängigen Kosten in der Bundesrepublik mit ca. 8 Euro nicht gegeben droht zwangsweise der Gang zur Bundesagentur um zu betteln. Das kann und darf nicht sein, wenn wir von Gerechtigkeit in unserer Gesellschaft sprechen wollen. Jeder Arbeiter oder Angestellte, der in Vollzeit beschäftigt ist muss auch davon leben können. Ein Lohn unter acht Euro dürfte das kaum gewährleisten.

@Ein Zeitarbeiter

Verfasst am: Fr, 07.Nov 2008 14:20

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Hinsichtlich der Bildung der Rücklagen, also für die Risikoabsicherung gebe ich Ihnen Recht, dass nicht alle Zeitarbeitsfirmen die Grundsätze des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes möglichst sauber anwenden. Ich arbeite seit 8 Jahren für einen der größten PDL Deutschlands und kann sagen, dass in den Niederlassungen, in denen ich Einblick habe, best möglichstes getan wird, um die Mitarbeiter so lange wir möglich zu halten. Das das nicht ewig umsetzbar ist, versteht sich von selbst.
Mindestlohn sehe ich wie Sie, dass 8,00 € ein guter Anfang ist. Ich halte es für blanken Unsinn, dass eine Einführung des MIndestlohns in der Zeitarbeitsbranche dauerhaft Arbeitsplätze vernichtet. Vielmehr werden mittelfristig Dumpinganbieter der Branche die Flügel strecken müssen, ebenso mittelfristig wird aber der Bedarf der Entleiher an dem Mittel der Arbeitnehmerüberlassung trotzdem nicht sinken. Flexibilität wird immer wichtiger!

Denisem6513

Tariferhöhung Verfasst am: So, 23.Nov 2008 10:33

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Ich denke, das ein höherer Lohn durchaus nötig und sogar gerecht wäre. Zeitarbeit heißt doch im Grunde eine extreme Flexibilität der Mitarbeiter. Ich habe z.B. innerhalb eines Jahres als Helfer vom Kommisionieren über verschiedenste Produktionshilfen (Bandarbeit) bis zum Schleifen von Autoteilen, Fräsen, Entkontrolle etc.alles neu lernen müssen. Wer bitte schön ist denn von den oft so arroganten ,,Festangestellten" dazu wenigstens bereit? Abgesehen davon ist noch nicht mal eine vernünftige Privatplanung möglich, da man nie weiß wann man wieder mal mitten in der Woche von Spät- auf Frühschicht etc wechseln muss.
Und jeder erwartet von dir das du ständig alles kannst und das natürlich möglichst von heut auf gleich.
Wenn deine Nase dem Vorarbeiter nicht passt, fliegst du eben raus, gibt ja genug Nachschub.
Deine Überstunden, die ja freiwillig gemacht werden(wenn du nicht kannst-gibt ja genug Nachschub) kannst du mit Freizeit ausgleichen, schließlich müssen ja die Tage bis zum nächsten Einsatz überbrückt werden. und wenn es keinen Auftrag so schnell gibt? Dann wird man eben zum AA geschickt, egal wie man gearbeitet hat, kommt nur drauf an ob du zum falschen Zeitpunkt frei wirst oder nicht.
Und mit Brutto 7,21 hast du natürlich noch motiviert zu sein bis zum Erbrechen.

Ein Zeitarbeiter

@Denisem Verfasst am: Di, 25.Nov 2008 16:08

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Ein höherer Lohn ist nicht nur Gerechtfertigt, er ist sogar ein Muss, wenn der Staat ein Interesse daran hat, dass die Bürger von dem was sie verdienen auch leben können und nicht die Wirtschaft zusätzliche Lohnsubventionen aus Steuergeldern erhält. Nichts Anderes sind nämlich Kombilöhne. Da es ja offensichtlich Zeitarbeitsfirmen gibt, die einen Mindestlohn befürworten würden, frage ich mich, warum sich da eigentlich nichts tut. Wenn jemand einen Mindestlohn befürwortet, dann kann man ihn ja auch zahlen. Wäre mal für unsere Republik vorbildhaft, wo ja mittlerweile außer Lobbyinvestitionen alles furchtbar lange dauert.

Ein Zeitarbeiter muss eine enorme Flexibilität mitbringen, da gebe ich dir recht. Einige haben Glück und werden regional eingesetzt, dass sich zumindest dieser Punkt der Flexibilität in Grenzen hält. Jedoch ist natürlich klar, dass man in der Regel drei mal mindestens pro Jahr das Unternehmen wechselt, es sei denn es gibt Einsätze über ein Jahr oder länger. Habe ich zwar noch nicht erlebt, gibt es aber.

Kommissioniert habe ich auch schon mal, aber als Minijob. Eine wirkliche Einbarbeitung findet so habe ich den Eindruck in der Produktion gehabt nicht wirklich statt. Jetzt als Zeitarbeiter muss ich leider sagen, dass die sog. "Entleiher" leider oftmals auch nicht so viel wert auf gründliche Einarbeitung legen und vor allem Druck machen dass alles schnell und natürlich fehlerfrei abläuft. Dabei wissen Festangestellte und Führungskräfte, dass gerade bei qualifizierten Jobs keinesfalls kurze Einarbeitungszeiten von bis zu vier Wochen reichen. Jedoch ist es natürlich schwer, einem Zeitarbeiter, der nur drei Monate da ist zwei Monate oder mehr Einarbeitung zu widmen. Da haben diejenigen, die ein Jahr oder länger bleiben können natürlich Vorteile. Ganz zu schweigen von der Stammbelegschaft natürlich, der wesentlich mehr Zeit gewährt wird und auch mehr Nachsicht.

Die Bereitschaft der Stammbelegschaft derart flexibel zu sein wie ein Leiharbeiter tendiert gegen null. Nicht zuletzt deswegen, weil sie es eben auch nicht müssen. Sie haben den Vorteil ihr eigenes Aufgabengebiet zu gutem Lohn ausüben zu können und entsprechend mit der Zeit auch ein routinierter Angestellter zu werden, sich in ein Team zu integrieren und seine Position zu festigen. All diese Dinge kann der Zeitarbeiter nicht bekommen. Eine Integration ins Team ist bei Einsätzen unter drei Monaten so gut wie unmöglich. Da stellt sich die Stammbelegschaft auch nicht drauf ein. Die sagen dann eben "der ist eh gleich wieder weg". Position festigen kann der Leiharbeiter nicht, denn er hat ja keine. Man kann sich nur gut verhalten und seine Position in der Leiharbeitsfirma dadurch festigen, damit man nicht rausgeworfen wird.

Mit privater Lebens- und Familienplanung hast du einen absolut wunden Punkt wohl über 80 Prozent aller Zeitarbeiter angesprochen. Wir brauchen uns wohl nicht zu unterhalten, dass man in einer Lohnspanne von 800 Euro bis ca. 1400 Euro plus minus eine Familie ernähren kann. In diesem Fall ist es bindend, dass der Lebenspartner arbeitet. Wenn man Single ist, dann würden 1400 wohl reichen, jedoch viel weniger darf es nicht sein und die meisten Zeitarbeiter haben weniger. Ich denke das Gros bewegt sich so zwischen 950 und 1200 Euro und mit dem Geld wirds echt schwer.

Ganz abgesehen vom nicht vorhandenen Kündigungsschutz. Ein Freund fragte mich erst kürzlich ob ich eigentlich dem Kündigungsschutz unterliege. Da musste ich ihm dann sagen, dass es zwar vertragliche Regelungen gibt, in der Praxis es allerdings so aussieht, dass man mit seinen Überstunden sich bis zu vier Wochen Kündigungsschutz bei "vollem Lohn" sichern kann. Alles weitere unterliegt dann der Gnade der Verleihfirma.

Die Erfahrung sofort alles zu können habe ich jetzt mehrheitlich nicht gemacht. Ich habe schon Zeit bekommen, den Betrieb und die Programme kennen zu lernen, allerdings eben mit mehr Zeitdruck. Vielleicht bin ich da bisher privilegiert gewesen und muss dankbar sein.

Die Überstunden die du machst sind zwar freiwillig aber auch absolut notwendig. Wie oben erwähnt, ist das dein tatsächlicher Kündigungsschutz. Ich kann dir also nur dazu raten, mach Überstunden, wenn du die Möglichkeit dazu hast, denn es ist Kündigungsschutz und bares Geld, zumindest gemäß Tarif BZA und IGZ.

Wenn es keine Aufträge gibt, hängt es in der Tat davon ab, ob der Personalsachbearbeiter noch nahe Vermittlungschancen sieht oder nicht. Ich befürchte nur, dass sich so mancher Personalsachbearbeiter von Zeitarbeitern verabschiedet hat ohne längere Zeit zu suchen, vielleicht auch aus Angst, der nächste Vorgesetzte könnte ihn oder sie persönlich zur Verantwortung ziehen.

7 Euro ist natürlich viel zu wenig Lohn, darüber haben wir uns ja in den oben stehenden Dialogen ausgetauscht. Jedoch muss man klar sagen, die Gewerkschaften fordern mit 7,50 Euro gerade mal einige Cent mehr als der bisherige Tarif Lohngruppe 1 ist. Ist das zu verantworten? Selbst die Linkspartei mit ihrer 8 Euro Forderung liegt nicht gerade hoch.

Rechnen wir doch mal. Ein Zeitarbeiter bekommt meist 35 Stunden-Verträge. Das wäre dann ein Wochenlohn von 280 Euro brutto. Wären wir dann im Monat bei 1120 Euro brutto plus minus. Dann wären wir bei einem Nettolohn von 846 Euro bei einem Single ohne Kinder. Jetzt kann ja jeder für sich mal die Frage klären ob er mit 846 Euro im Monat eine Wohnung plus Nks bezahlen kann und die üblichen Lebenshaltungskosten. Damit liegt man unter Hartz 4 plus Miethilfe. Und das ist die Forderung der Linkspartei. Die Forderung der Gewerkschaft habe ich gar nicht erst berechnet.

Ein Zeitarbeiter

zu Beitrag vom 7.11. 15:20 Verfasst am: Di, 25.Nov 2008 16:22

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Ich hoffe, dass die PDLs ihre Mitarbeiter so lange wie möglich halten, denn das sehe ich als verantwortungsbewusste Unternehmensführung an. Es nützt ja niemandem, wenn die Mitarbeiter gefangen von der Angst sind, morgen wieder bei der Bundesagentur vorstellig werden zu müssen. Freilich ist das nicht immer umsetzbar, da gebe ich Ihnen recht, jedoch sollte es wohl nicht zur Regel werden, dass Zeitarbeitnehmer bei klammer Auftragslage per se die Kündigung erhalten.

Es ist ehrlich gesagt meine Hoffnung, dass Dumpinganbieter sich am Markt nicht behaupten können, jedoch ist das in Deutschland bei "geiz ist geil" leider gar nicht so einfach. Niemand will für irgend etwas zahlen aber maximale Leistung dafür erhalten. Geht natürlich nicht, weiß eigentlich auch jeder, trotzdem werden in den Medien diese Denkstrukturen geradezu gefördert.

Das der Bedarf an Leiharbeitern nicht sinken wird, sehe ich ganz genauso wie Sie. Im Gegenteil, der wird zunehmen und wie. Da wird noch einiges an Stammbelegschaft gerade in der jetzigen Rezessionsphase die Unternehmen verlassen müssen. Und wenn es den Unternehmen dann besser geht, dann werden eben zumeist nicht wieder neue Stammkräfte eingestellt, sondern Zeitarbeitspersonal. Nicht selten sogar die selben Leute, die gehen mussten. Ist ja auch am einfachsten, weil sie wissen, was sie zu tun haben.

Deutschland muss sich eben generell die Frage stellen, ob wir das so wollen und fördern und damit auch billigend in Kauf zu nehmen ein demotiviertes Heer von Niedriglöhnern zu haben oder aber aktiv uns dafür einsetzen, Zeitarbeit als ein Instrument zu nutzen, Arbeitslose wieder in den regulären Arbeitsmarkt zu integrieren.

denisem6513

höherer Lohn für Zeitarbeiter Verfasst am: Mo, 01.Dez 2008 23:27

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Wenn man die ganze Sache mal noch weiter betrachtet kommt das ganze Drama doch noch später. Mit diesem Lohn ist noch nicht mal eine Altersvorsorge möglich. Es ist weder möglich entsprechende ,,Punkte" zusammen zu bekommen, noch eine zusätzliche Altersvorsorge privat zu finanzieren. Das heißt einfach Hartz IV bis das der Tod uns scheidet. Ich verstehe einfach nicht, das von denen ,,da oben" keiner so weit denkt. Oder bin ich zu blöd um das System zu verstehen? Am meisten an dem ganzen ärgert mich,dass ich genau so wie jeder Arbeitsunwillige beim Amt um jeden Cent kämpfen muss und ebenso herablassend behandelt werde. Nur weil ich auf die absurde Idee gekommen bin, Kinder in die Welt zu setzen. Aber das ist schon wieder ein anderes Thema.

johannson

Mitarbeiter-Löhne und Verrechnungssätze Verfasst am: Di, 02.Dez 2008 23:55

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Diese ganzen Diskussionen über zu niedrige Löhne - ich bin grundsätzlich seit Jahren ein Kämpfer für MindestlohnPLUS- würden sich erübrigen, wenn Personaldisponenten/Vertriebler ein starkes Rückgrad gegenüber korupte Einkäufer der Entleiherfirmen hätten und nicht gleich beim kleinsten Gegenwind in den Preisverhandlungen umfallen würden. Solange es Umfaller gibt, die zu jedem Preis verkaufen wollen, wird es besch... Löhne geben. Hier ist auch mal die Führungsspitze gefragt, die die Preise absegnen. Auch Betriebsräte können ihren Einfluss geltend machen. Es gibt auch ZAU die beim christlichen Tarif bei E2 oder E3 anfangen. E1 gibt es aus menschlichen Gründen für die nicht. Fazit: Erst wenn sich alle Zeitarbeitsunternehmer (nur wenige tun dies bereits) auf korrekte Stundenverrechnungssätze mit dem Entleiher (Kunde) verständigen, kann und ich sage kann, es in der Zukunft einen vernünftigen Stundenlohn für die Zeitarbeiter geben.

denisem6513

zu Beitrag 2.12. 08 23.55 Verfasst am: Mi, 03.Dez 2008 10:52

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Da spielen einfach zu viele Faktoren mit, die eine Lösung des Problems verhindern.
Die Firmen können doch den Preis nur drücken, weil es viel zu viele ZAU am Markt gibt.(ca 25 in einer Stadt mit ca 50000 Ew) Die Personaldisponenten wiederum können sich dem Druck beugen, da die meisten ZAU (zumindest in unserer Region) fast ausschließlich Helferjobs abdecken ( E1). Und für diese Arbeiten steht ein Heer von ungelernten bzw ausländischen Arbeitskräften zur Verfügung. Daraus ergibt sich, dass selbst AN mit abgeschlossener Ausbildung nur noch eine Anstellung im 400 Euro-Bereich oder über ZAU bekommen. Die AA fördern dies noch nach Kräften. Man hat im Grunde genommen keine andere Möglichkeit um irgendwie an Geld zu kommen als sich zu beugen.
Selbst AN, die 3mal im Jahr gekündigt werden stehen wieder vor der Tür, wenn der Disponent pfeift.
Der Unterschied zum damaligen Tagelöhner ist doch eigentlich nur noch das Überstundenkonto und die Möglichkeit des zwischenzeitlichen Bezuges von ALG.
Und solange es den Unternehmen möglich gemacht wird, die an für sich gute Idee der Zeitarbeit so extrem zu missbrauchen, kann man solche Diskussionen wohl leider nur führen um mal den Frust kurz los zu werden.

Ein Zeitarbeiter

@johansson Verfasst am: Do, 04.Dez 2008 15:36

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Mit dem Preisargument ist das so eine Sache. Da wir ja in einer "Marktwirtschaft" leben, wird das wohl mit den Preisabsprachen, die ja nicht erlaubt sind, aber bzw. bei Tankstellen an der Tagesordnung sind, kann ich mir nicht vorstellen, dass das umsetzbar ist. Vor allem, da der Markt der Zeitarbeitsunternehmen so unübersichtlich und vielschichtig ist, das es immer wieder "Abweichler" geben würde, die dann das große Geschäft riechen würden und in den Entleihern sicher dankbare Geschäftspartner finden würden. Unsere Marktwirtschaft ist eben nicht "sozial" wie man uns immer glauben machen will und das was sozial ist, ist nicht freiwillig, was übrigens nicht nur Arbeitgeber betrifft(SW: Sozialbeiträge).
Nein, ich denke, dass es hier entweder nur ein Mindestlohn regeln würde oder eine Marktbereinigung der "schwarzen" Schafe. Ein Mindestlohn würde wohl auch zwangsläufig für manche ZAs zur Marktbereinigung führen, da sie dann mit ihren Dumpingstundensätzen ja nichts mehr verdienen würden.
Moralisch gesehen ist die Intention sicher richtig, dass auch der Preis für die Leistung angemessen sein sollte, doch ist das im Land von "Geiz ist geil" überhaupt möglich? Das ist ja schon eine Lebensphilosophie, was hier herangezogen wurde.

Ein Zeitarbeiter

denisem Verfasst am: Do, 04.Dez 2008 16:09

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es ist völlig richtig, dass von diesem Geld ein unabhängiges Leben nicht möglich ist und natürlich erst recht keine Altersvorsorge. Ich behaupte jetzt einfach mal unter 1200 Euro netto geht sowieso gar nichts zum Thema private Vorsorge. Man muss ja vernünftig alle Kosten planen können und mit einem Gehalt unter 900 Euro netto brauchen wir ja nicht darüber reden ob da noch was für die Altersvorsorge bleibt. Wäre wohl der blanke Hohn. So zieht sich die Bundesregierung die Altersarmut von Morgen heran. Die eingezahlten Beiträge für die Rentenkasse reichen dann nämlich wieder nur zum Hartz 4- Bezug. Zudem wirkt das auch demoralisierend auf diejenigen, die zum Hungerlohn arbeiten müssen. Diese Menschen werden damit systematisch von einem eigenständigen Leben und von der Familienplanung ausgegrenzt. Schlimm, dass die Unternehmen sich nicht darum kümmern, schlimmer aber noch, dass die Regierung, die in der Demokratie dem Volke verpflichtet ist, sich auch nicht kümmert.

johannson

@ ein Zeitarbeiter Verfasst am: Do, 04.Dez 2008 20:35

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Richtig, aber ein sog. Mindestlohn (z.B. IGZ-Tarif 7,51 €) ist noch lange nicht ein Garant, dass sich die ZAU daran halten. Ein ZAU im Raum Osnabrück lässt sich von seinen Kunden pressen und verkauft weit unter Selbstkostenpreis pro Stunde seine Mitarbeiter, um Marktanteile und Mitarbeiterzahl zu behalten. Ausgleichen müssen diese Dumpingpreise alle anderen deutschen Filialen nach der schönen Mischkalkulation und zum Schluss stimmt dann wieder die Rechnung in der obersten Führungsspitze. Will sagen: auch ein Mindestlohn bringt nichts, wenn nicht ALLE und ich meine ALLE an einen Strang ziehen. Wie sagte mal ein ZAU-Boss mit ca. 5000 MA zu mir: ...alles ist machbar, nach Oben und Unten. Solange die obersten Entscheider (angefangen in Berlin, über die Gewerkschaften bis hin zu den ZAU) nicht mal ein wenig Anstand gegenüber den arbeitenden Menschen haben, bringen alle Anstrengungen nichts - es ist ja halt Marktwirtschaft !! - falsche Welt.

denisem6513

ein Zeitarbeiter Verfasst am: Fr, 05.Dez 2008 11:11

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Genau das verstehe ich ja nicht. Mit einem Mindestlohn könnte sich der Staat die Zuschüsse, ob nun Hartz IV, Kinderzuschlag etc, sparen. Über die Kosten, die in 20,30 Jahren durch die zu geringe Altersvorsorge entstehen, möchte man lieber gar nicht erst nachdenken. Daraus folgt Kaufkraftverlust, Stellenabbau, Arbeitslosenzahl steigt... Ich hoffe, dass ich da falsch liege.
Ich bin der Ansicht, das ein Mindestlohn keinen Stellenabbau im grossen Stil zur Folge hätte. Firmen die ihre Produktion ins Ausland verlagern wollen, machen das sowieso. Durch höhere Kosten, die dann durch verteuerte Zeitarbeit entsteht, würde evtl. eher wieder auf fest angestellte Mitarbeiter gesetzt werden. Zeitarbeit wäre dann wieder dass, wofür es mal gedacht war: Spitzenzeiten schnell und unbürokratisch überbrücken zu können.
Der Bedarf an Arbeitskräften ist ja vorhanden, nur leider ist es oft so das Zeitarbeiter über 2-3 Jahre in einem Betrieb arbeiten.

Ein Zeitarbeiter

@johannson Verfasst am: Fr, 05.Dez 2008 11:44

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Natürlich ist das nicht garantiert, dass sich alle ZFs daran halten. In diesem Fall müssten Kontrollen das soweit wie möglich einschränken. Das ist ja genau das was ich sagte, dass es eine Unverschämtheit ist, dass so manches Unternehmen wohl keine Kosten und Mühen scheuen würde, genau diese schwarzen Schafe zu finden und mit Aufträgen zu versorgen. Zweifelsohne wäre das wohl eine Minderheit, aber diese Minderheit beschädigt die gesamte Branche.
Wenn ein Unternehmen unter den Deckungsbeiträgen Mitarbeiter abgibt, dann frage ich mich, womit finanzieren die sich? Muss ja ständig ein minus rauskommen. Wie lange kann das gutgehen? Und vor allem, ist das nicht der Tatbestand der Wettbewerbsverzerrung?
Auf den Mindestlohn zu verzichten, wegen unsauberer Geschäfte einiger ZFs halte ich für falsch. Wäre ja im Prinzip genauso, wie wenn ich das Strafrecht nicht erhärten würde, aus Angst die Kriminalitätsrate könnte sich erhöhen.
Natürlich haben wir eine Martkwirtschaft, nur eben keine "soziale" Marktwirtschaft, wie man uns in Berlin immer so gerne glaubend machen will. Unternehmensführungskräfte reden selten von "sozialer Marktwirtschaft". Die sagen schlicht, wir haben eine Marktwirtschaft und die Gesetze des Marktes. Ein Lohn von 2,71 Euro wie in einem anderen Faden beschrieben ist aber kein Marktgesetz, sondern kriminell und deshalb gab es zurecht eine Strafanzeige gegen diese Zeitarbeitsfirma. In diesem Fall hoffe ich dass es zur Anklage und zur Verurteilung kommt, sodass an all diejenigen, die anständig zahlen ein Zeichen der Gerechtigkeit und der Genugtuung ergeht und an die Betrüger eine deutliche Warnung, dass sie der nächste sein könnten, dem der Hahn zu Dumpinglöhnen abgedreht wird. Würde mich aber nicht wundern, wenn es gar keine Anklage geben wird.
Wir müssen alle an einem Strang ziehen ohne Zweifel, gebe ich jedem Recht, ob AN oder AG. Nur ist eben genau dieses Verhältnis in der Bundesrepublik gestört und zwar massiv. Die AN identifizieren sich häufig nicht mehr mit dem AG, weil Gängelungen, Stellenabbau, Lohnkürzungen und sonstige Kürzungen den Alltag bestimmen. Nicht selten auch in manchen Betrieben die Drohung mit Rausschmiss, falls man nicht pariert. Früher war das anders, als es noch mehr Familienbetriebe gab. Die haben sich noch verantwortlich gefühlt für ihre Belegschaft und da gab es ein herzliches Verhältnis zwischen AG und AN, weil die AN gemerkt haben, der AG braucht sie und sie haben sich auch gebraucht gefühlt. Heute bekommt man oft das Gefühl vermittelt man wird nicht gebraucht, man ist ersetzbar geworden. Als Argument hält dann her, dass es ja genügend Arbeitssuchende gibt, was aber ein Trugschluss ist. Denn es sind eben nicht unbedingt die Fachkräfte, die das Heer der Arbeitslosen ausmachen. Dann bleibt nicht selten die "frei" gewordene Stelle unbesetzt und der AG schämt sich noch fast, diese Stelle wieder öffentlich auszuschreiben. Wenn sich keiner findet, wird sie dann halt gar nicht besetzt und die verbleibenden AN ob sie das nun fachlich können oder nicht müssen das dann ganz einfach mitbearbeiten. Wer sich weigert wird vor die Wahl gestellt. Entweder Mehrarbeit, natürlich ohne Lohnausgleich oder ebenfalls Rausschmiss. Sowas ist eine schlecht funktionierende Wirtschaft und Deutschland wird sich nicht mehr ewig auf den Errungenschaften des Wirtschaftsbooms vor vierzig Jahren ausruhen können. Die Zeiten sind lange vorbei und es kommen andere weit weniger angenehme auf uns zu.

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