10.05.2006
Spanien sagt mit einer großen Arbeitsmarktreform den "Müllverträgen" den Kampf an. Diese befristeten Arbeitsverhältnisse, mit denen üblicherweise vor allem Berufsanfänger abgespeist werden, sollen künftig möglichst in feste Arbeitsstellen umgewandelt werden. Nach mehr als einem Jahr harten Verhandlungen reichten sich der sozialdemokratische Regierungschef Jose Luis Zapatero, Gewerkschaftsführer und Arbeitgeber nun die Hände und unterschrieben eine "historische" Arbeitsmarktreform.
Gut ein Drittel aller Arbeitsverträge in Spanien wurden von den Gewerkschaften bisher als "Müll" eingeordnet - Spanien hat damit die höchste Quote von Zeitarbeit in Europa. Diese Zeitverträge laufen in der Regel immer nur ein paar Monate und werden bei Bedarf einfach immer wieder verlängert. Mit der Folge, dass diese Zeitangestellten, vor allem jüngere Arbeitnehmer, Berufseinsteiger und Frauen ohne Kündigungsschutz, Urlaubsanspruch, Mutterschutz und auch noch mit Niedrigstlöhnen dastehen.
(Quelle: Wiesbadener Kurier)