Vollbeschäftigte Leiharbeiter verdienen im Schnitt knapp 1800 Euro
04.11.2016
Die Rheinische Post berichtet aktuell von einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage, aus der hervorgeht, dass der durchschnittliche Leiharbeiter im Dezember 2015 1799 Euro brutto im Monat verdiente, während der Durchschnittsverdienst der regulär beschäftigten Vollzeitkräfte bei 3084 Euro lag. Dies bedeutet eine Differenz von ca. 40%. Somit steigerte sich jedoch der Durchschnittsverdienst eines vollzeitbeschäftigten Leiharbeitnehmers in den letzten beiden Jahren um ca. 100 Euro (+5,9%). Ähnlich wie die Zeitarbeits-Arbeitgeberverbände regelmäßig beim Erscheinen solcher Statistiken weist auch die Bundesregierung darauf hin, "dass Leiharbeitnehmerinnen und Leiharbeiter überproportional Helfertätigkeiten mit einer im Allgemeinen niedrigeren Entlohnung ausüben und sich oftmals in ihren Erwerbsbiografien von Beschäftigten in Normalarbeitsverhältnissen unterscheiden." Aus der Antwort geht jedoch auch hervor, dass der Anteil der sozialversicherungspflichtigen Leiharbeitnehmer mit einem anerkannten Berufsabschluss bei 59% - und damit nur ca. 3% unter dem Durchschnitt - liegt. Insfoern lassen sich die Gehaltsunterschiede nicht mit einem allgemein niedrigeren Qualifikationsniveau der 951.000 Leiharbeitnehmer begründen, was Linken-Fraktionsvize Klaus Ernst zu der Einschätzung bringt: "Trotz fachlicher Qualifikation werden Leiharbeitnehmer unter ihren Möglichkeiten beschäftigt".
Quelle: Rheinische Post