23.12.2005
Die Verhandlungen zwischen dem Bundesverband Zeitarbeit (BZA) und der DGBTarifgemeinschaft am 16. Dezember 2005 haben zu einem Ergebnis geführt.
Die Arbeitgeber waren hier angetreten, um eine Einstiegslohngruppe von 6,30 €, eine Erhöhung des Ost-Abschlags auf 15 % und die Streichung der einsatzbezogenen Zulagen zu erreichen. Begründet wurde dies mit der Konkurrenzsituation durch Anwender der Verträge zwischen dem AMP und der Tarifgemeinschaft der sog. christlichen Gewerkschaften, die deutlich niedrigere Löhne vorsehen. Diese Pläne sind vom Tisch!
Vereinbart wurde allerdings ein Moratorium bezüglich der Entgelterhöhung von 2,5 % und der Reduzierung des Ostabschlags auf 10,5 % zum 1. Januar 2006, beide werden ausgesetzt und erfolgen drei Monate später.
Beide Schritte wurden somit auf den 1. April 2006 verschoben!
Nach Einschätzung von Gewerkschaftsseite hätte ein Festhalten an den Erhöhungen zu erheblichen Erosionserscheinungen bei BZA geführt, möglicherweise sogar dazu, dass der Verband vollständig zerfallen wäre. Dies insbesondere vor dem Hintergrund, dass die BZA-Firma Manpower seit Mitte des Jahres über eine Tochtergesellschaft die CGB-Verträge anwendet und dieses Beispiel Schule machen könnte.
Die drei Monate bis April sollen nach Vorstellung der DGB-Gewerkschaften nunmehr genutzt werden, um im Rahmen einer politischen Initiative der Abwärtsspirale bei den Entgelten in der Zeitarbeit einen Riegel vorzuschieben. Der DGB will hier beide Arbeitgeberverbände, also neben dem BZA auch den Interessenverband Deutscher Zeitarbeitsfirmen (IGZ), in die Pflicht nehmen.
Positiv ist zu bewerten, dass die Arbeitgeberseite von ihren ursprünglichen Kürzungsplänen Abstand genommen hat. Die Gewerkschaften haben deutlich gemacht, dass „Einstiegslöhne für Langzeitarbeitslose“ und ähnliche Vorstellungen die Abwärtsspirale in der Zeitarbeit nur weiter anheizen würden und dies strikt abgelehnt. Dies dürfte auch Einfluss auf die parallelen Verhandlungen mit der IGZ haben, da diese mit ähnlichen Vorstellungen angetreten sind.
(Quelle: IG Metall)