08.09.2016
Aktuell wird von den Medien eine Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linken zitiert. Demnach waren im vergangenen Jahr 961.000 Leiharbeitnehmer beschäftigt. Bei dieser Antwort wiederholt die Regierung offensichtlich zumindest teilweise seit längerem bekannte Zahlen. Dies Tagesschau schreibt etwa zu dem Thema: "Fast zwei von drei Leiharbeitern arbeiteten zuletzt zu besonders niedrigen Löhnen. Sie lagen unter der Niedriglohnschwelle von rund 1970 Euro, also unter dem Lohn, der zwei Drittel des mittleren Gehalts der Beschäftigten insgesamt beträgt. 5,7% der Leiharbeitnehmer haben Anspruch auf ergänzende Leistungen und stocken ihr Gehalt mit Hartz IV auf. Nur jedes vierte Leiharbeitsverhältnis besteht neun Monate oder länger." Anmerkung: der Aufstocker-Anteil ist damit gesunken. Dem genannten Durchschnittslohn eines Zeitarbeiters von 1700 Euro liegen offenbar Werte von vor mehreren Jahren zugrunde, die letzte bekannt gewordene Studie zum Thema spricht von einem Stundenlohn von durchschnittlich 13 Euro, was einen deutlich höheren Monatslohn ergeben dürfte - obschon auch dieser noch deutlich unter dem Gesamtschnitt liegen dürfte. Die Gründe dafür liegen im wesentlichen sicher auch an dem überproportionalen Anteil an Beschäftigten in Helfer- und Anlerntätigkeiten - auf diesen Umstand haben die Zeitarbeitsverbände regelmäßig beim Erscheinen derartiger Statistiken hingewiesen.
Vor allem im Maschinen- und Fahrzeugbau greifen Hersteller auf Leiharbeit zurück. Insgesamt beschäftigte die Metall- und Elektroindustrie mit 36 Prozent die meisten Leiharbeitskräfte.
(Quelle: Tagesschau / Zeit / Spiegel)