30.06.2020
Heute übergibt die Mindestlohnkommission ihre Empfehlung für den ab 2021 gültigen Mindestlohn an die Bundesregierung. Rein rechnerisch wäre durch die Lohnerhöhungen der letzten Jahre und das daran gekoppelte Verfahren eine Erhöhung auf 9,82 Euro angezeigt. Dennoch wird die Entscheidung mit Spannung erwartet, da die Gewerkschaftsseite eine zügige Erhöhung auf 12 Euro anstrebt. Andererseits wäre ein "Corona-Krisen-Abschlag" denkbar. Mit einer Höhe auf 9,82 Euro würde der Mindestlohn auch im kommenden Jahr deutlich unter dem niedrigsten Zeitarbeits-Tariflohn liegen, welcher 2021 bei mindestens 10,10 Euro liegen wird. Aktuell gab das Statistische Bundesamt bekannt, dass im April deutschlandweit rund 1,42 Millionen Jobs mit dem damaligen gesetzlichen Mindestlohn von 9,19 Euro bezahlt worden waren. Dies entspricht 3,5% aller Beschäftigungsverhältnisse. Zudem hatten 527 000 Jobs einen rechnerischen Stundenverdienst unterhalb des Mindestlohns.
Verglichen mit dem April 2018 profitierten somit knapp 2,0 Millionen Jobs von der Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns von 8,85 auf 9,19 Euro zum 1. Januar 2019, da im April 2018 noch 2,49 Mio. Jobs rechnerisch unterhalb des im Jahr 2019 geltenden Mindestlohnes lagen.
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