29.10.2019
Das Bundesland Berlin will Anfang 2020 eine Bundesratsinitiative starten, um Leiharbeit in der Pflegebranche zu verbieten. Zur Begründung führte die hauptstädtische Gesundheitssenatorin Kalayci unter anderem an, dass die die Pflegequalität darunter leidet, wenn Belegschaften öfter wechseln.
Lesen Sie zum Thema auch ein Statement das BAP.
Quelle: Berliner Tagesspiegel
Kommentare (6)
Nippels
29.10.2019 10:09 Uhr Antworten
Parteien, die Ursachen verkennen und den Mangel an Pflegekräften mit ihren Forderungen noch verschlimmern, erwarten tatsächlich, dass sie weiterhin Zuspruch für ihre Politik finden?
Es wird Zeit für die SPD, die 5 Prozent zu unterschreiten.
MATO30
29.10.2019 12:50 Uhr Antworten
UND WEM HILFT DAS ? was wird dadurch besser ? Eine sinnfreie idee jagt die nächste. Fakt ist - gerade in der Pflege.
Wir werden immer mehr ältere
wir haben immer weniger Menschen die diesen Job machen wollen !
DARUM ! suchen die, die es doch machen möchten nach Optionen welche diesen job für Sie erträglich machen.
Zeitarbeit ist heute weit mehr als Spitzen abzudecken nur leider scheint das noch niemand begriffen zu haben. Unternehmen aller Art haben Probleme, brauchen Lösungen, schnelle und gute Lösungen und dann kommt ein Dienstleister ins Spiel.
Mein TIPP !!!! Mal seitens der Politik mit den Dienstleister statt über sie zu sprechen !
Ach ja - ich bin kein Dienstleister in der Pflege, habe aber trotzdem eine Meinung welche ich hier gerne vertrete. In diesem Sinne viele Grüße nach Berlin, speziell an Frau - wie war doch gleich Ihr Name ? ich kenne Sie nicht :-)
OMSH!
29.10.2019 14:06 Uhr Antworten
Leider scheint es so, als wäre die Personaldienstleistung weiterhin der Sündenbock für diverse Verfehlungen der Politik.
Warum ich diese Meinung vertrete?
Die Personaldienstleistung hat dem kompletten Pflegesektor in Deutschland aus einer personellen Notlage geholfen. Es wurde Fachpersonal aus dem Ausland rekrutiert, Menschen wurden aus der Arbeitslosigkeit heraus geholt und zu Pflegefachkräften umgeschult usw.
Heutzutage ist es erwiesenermaßen oftmals sogar so, dass Pflegekräfte über Personaldienstleister besser verdienen als direkt beschäftigte Pflegekräfte und auch sonst bessere Arbeitsplatzkonditionen haben.
Um nun einem - möglicherweise - unangenehmen Vergleich einer Zweiklassengesellschaft der Beschäftigten im Pflegebereich aus dem Weg zu gehen, bei dem Träger, öffentliche Hand und Politik vergleichsweise schlecht aussehen, verbietet man die Zeitarbeit in diesem Bereich einfach komplett.
Ich Frage mich, wie lange die Bevölkerung diesen Stammtischgeschichten welche von der Politik verbreitet werden noch blind vertrauen möchte.
Nippels
29.10.2019 14:29 Uhr Antworten
Das geht genau so lange, bis wir alle vor dem Scherbenhaufen stehen, den uns die Politik der letzten Jahrzehnte hinterlassen hat.
Der Scherbenhaufen ist aktuell aber noch nicht für jeden spürbar. Das wird sich aber in absehbarer Zeit ändern. Da bin ich mir ganz sicher.
Anonym
29.10.2019 14:32 Uhr Antworten
Die Pflegequalität leidet, wenn Belegschaften öfter wechseln? Mag sein. Die Pflegequalität leider aber noch viel, viel mehr, wenn aufgrund von Krankheit/Elternzeit/Kündigung auf einmal niemand mehr da ist, der pflegt.
Es ist kaum nachvollziehbar, auf welche Ideen Leute kommen, die theoretisch eigentlich eine Kompetenz in diesem Bereich haben müssten. Zeitarbeit ist in der Pflege Teil der Lösung, nicht Teil des Problems. Natürlich beseitigt Zeitarbeit alleine nicht den Mangel an Pflegekträften. Aber sie hilft dabei, die knappen Mitarbeiter gut zu verteilen: Niemand muss zwingend einen Personalpuffer für Notsituationen vorhalten, weil in der Not Zeitarbeitskräfte angefordert werden können. Es profitieren ALLE von diesem System. Auch die Pflegeeinrichtungen, die sich gerne über angeblich zu hohe Verrechnungssätze beschweren, aber natürlich auch die Kosten eines Personalpuffers ablehnen bzw. dafür gar keine Mitarbeiter finden.
Modest Igor-Alexander Zimmermann
30.10.2019 07:52 Uhr Antworten
Wieder eine Verschlimmbesserung, die zudem noch spezialisierte Zeitarbeitsunternehmen in die Insolvenz treiben könnte. Populistisches Gefasel mit teilweisem begründetem Hintergrund. Richtig ist, dass die Zeitarbeitsunternehmen einen Teil der Schuld mit tragen: Enorm hohe Pflegekosten durch exorbitante Verleihsätze und deutlich höhere Bezahlung der Pflegekräfte mit vertraglichen Zusagen keine Wochenenddienste leisten zu müssen - zu Lasten der Festangestellten und aggressive Abwerbung von Personal. Hier sind Regelungen notwendig, die man z. T. übrigens tariflich fixieren kann. Ein Komplettverbot hingegen ist kontraproduktiv, ignoriert die Integrationsleistungen der Personaldienstleister und die Lösungsansätze für Notsituationen und Personalmangel. Hingegen sind beim Abrechnungsbetrug, beim Fälschen von Qualifikationen, ungeprüften Pflegedienstzulassungen, Missachten von Arbeitsrecht keine Regulierungen und Überwachungen erkennbar.