12.06.2018
In Deutschland kritisieren Gewerkschaften den E-Commerce-Riesen Amazon seit geraumer Zeit aufgrund der ihrer Meinung nach zu geringen Bezahlung der Mitarbeiter. Die Menschenrechtsorganisation China Labor Watch hat jetzt einem aktuellen Bericht zufolge die schlechten Arbeitsbedingungen des Amazon-Zulieferers Foxconn kritisiert. Im Zeitraum von August 2017 bis April 2018 hat die Organisation mehrere Ermittler in eine der chinesischen Fabriken des Unternehmens entsendet, in der unter anderem Amazon Fire Tablets, Kindle E-Reader und Amazon Echo Lautsprecher hergestellt werden. Konkret geht es um niedrige Löhne und zu lange Arbeitszeiten.
Der am Sonntag veröffentliche, 94 Seiten umfassende, Bericht beschreibt eine 60-Stunden-Woche, Überstunden sowie extrem harte Zielvorgaben. Bei den neun Monate andauernden Ermittlungen stellte China Labor Watch gleich mehrere Rechtsverstöße bei Foxconn fest - so sind beispielsweise in der betreffenden Fabrik mindestens 40 Prozent der Mitarbeiter als Leiharbeitnehmer beschäftigt, die gesetzliche Maximalquote liegt bei zehn Prozent. Weiterhin wurde das gesetzliche Sicherheitstraining von 24 Stunden mit lediglich acht Stunden deutlich unterschritten.
Amazon hat in der Zwischenzeit Gegenmaßnahmen angekündigt und Foxconn aufgefordert, die Missstände zu beheben. Amazon, so der Konzern, erkenne die Verantwortung für das Wohlbefinden der Fabrikarbeiter an.
Quellen: China Labor Watch, t3n, The Guardian