Fehlende Arbeiter in der Leiharbeit – Ausländische Mitarbeiter sollen Abhilfe schaffen
27.02.2019
Die Leiharbeitsunternehmen in Sachsen-Anhalt haben derzeit einen großen Mangel an Fachkräften. Zwischen Juni 2017 und Juni 2018 nahm die Zahl der Leiharbeiter um elf Prozent auf rund 24.300 ab, so die Arbeitsagentur, deutschlandweit lag dieses Minus bei nur 1,9 Prozent.
Kay Senius, Chef der Landesarbeitsagentur, sagte: „Ein Grund für den deutlichen Rückgang der Leiharbeiter ist die Tatsache, dass Arbeitskräfte knapp werden.“ In Sachsen- Anhalt stieg die Beschäftigung in diesem Zeitraum um 0,8 Prozent, daher ist dieser Rückgang nicht mit einer eingetrübten Wirtschaftslage zu erklären.
Leiharbeitsunternehmen bekommen immer seltener gut ausgebildete Arbeitnehmer. Einen Rückgang um 30 Prozent bei den Metallberufen, 20 Prozent bei Büro-und Sekretariats- Mitarbeitern verzeichnet die Leiharbeit. Unterdurchschnittlich ist hingegen der Schwund von 7 Prozent bei den Lageristen, da hier die Mehrzahl häufig Hilfsarbeiter sind.
„Die Unternehmen stellen gerade Mitarbeiter aus Mangelberufen derzeit lieber fest ein, als sie als Leiharbeiter zu beschäftigen“, beurteilt Senius. „Sie wollen die Arbeitskräfte perspektivisch an die Firma binden, weil sie wissen, dass der Markt in manchen Bereichen leergefegt ist.“
Auch die Leiharbeitsfirmen bestätigen diese Einschätzung. Björn Richter vom Interessenverband Deutscher Zeitarbeitsunternehmen sagt: „Es ist für uns schwierig geworden, Fachkräfte am Markt zu rekrutieren. Richter für das Unternehmen Saxiona Personal in Leipzig und meint: „Gute Mitarbeiter von mir wechseln in Industrie-und Handwerksfirmen. Wir bieten nur Jobs auf Zeit.“
Dennoch stellt dies ein wirtschaftliches Problem für einige dar, einige Leiharbeitsfirmen sind schon vom Markt verschwunden.
Die Gewinnung von ausländischen Mitarbeitern soll den Leiharbeitsfirmen nun aus dieser Misere helfen. Laut Landesarbeitsagentur ist die Zahl der ausländischen Leiharbeitnehmer um 18 Prozent gestiegen. Regina Zange, Geschäftsführerin der Schickor Personaldienstleistungs GmbH sagt: „Wir arbeiten inzwischen mit polnischen und tschechischen Arbeitsvermittlern zusammen, um aus den Nachbarländern Personal zu gewinnen.“
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung