Tarifkommission des Bundesverbandes Zeitarbeit e.V. (BZA)
21.02.2003
BZA
Durchbruch in der Zeitarbeit
Bundesverband Zeitarbeit (BZA) und DGB-Gewerkschaften vereinbarten Donnerstag Nacht erste Eckpunkte für einen flächendeckenden Tarifvertrag in der Zeitarbeit. Das ist die Voraussetzung für eine Einigung auf ein flexibles und branchenorientiertes Tarifsystem.
Die Tarifkommission des Bundesverbandes Zeitarbeit Personal-Dienstleistungen BZA und die Tarifgemeinschaft der DGB-Gewerkschaften haben sich am Donnerstag auf erste Eckpunkte für einen flächendeckenden Tarifvertrag in der Zeitarbeit einigen können. Nach schwierigen Verhandlungen wurde ein System entworfen, das die heterogene Struktur in der Zeitarbeit berücksichtigt und flexible Entlohnungsmöglichkeiten umfasst. Das Gesamtsystem, in dem die Positionen von Arbeitgebern und Gewerkschaften noch auseinanderliegen, muss noch gestaltet werden. Bis zum 31. Mai 2003 soll die Ausarbeitung eines Tarifvertrages in Arbeitsgruppen erfolgen.
Zwischen den Tarifparteien wurde Einigkeit in der Festlegung eines differenzierten Einsatz- und Entlohnungssystems erzielt. Darin werden auch Regelungen für bestimmte Gruppen mit Vermittlungshemmnissen berücksichtigt. Einzelheiten sind noch zu vereinbaren.
Eine anpassungsfähige Entgeltsystematik mit Branchenorientierung soll zusammen mit einer flexiblen Jahresarbeitszeitregelung und Arbeitszeitkonten den unterschiedlichen Anforderungen der Zeitarbeit Rechnung tragen. Das Entgeltsystem wird ausgehend von 5 Entgeltgruppen mit einem eigenständigen Regelstundensatz festgelegt. Grundlagen dazu ist die durchschnittlich 35 Stundenwoche für Vollbeschäftigte.
„Mit diesem Tarifergebnis sind die Voraussetzungen geschaffen worden, stabile Einkommen zu sichern und erstmals einen Flächentarifvertrag für die Zeitarbeitsbranche zu entwickeln. Damit wird aus unserer Sicht die Zeitarbeit endlich zu einem ganz normalen Wirtschaftszweig werden“, sagt Reinhard Dombre, der Koordinator der DGB-Tarifgemeinschaft.
„Damit haben wir die Möglichkeit, die Mitarbeiter leistungsorientiert zu bezahlen. Gleichzeitig können wir so aber auch schwer Vermittelbaren die Tür zur Zeitarbeit und in den ersten Arbeitsmarkt offen halten“, ergänzt Jürgen Uhlemann, Tarifkommissionsführer des BZA. Ziel der weiteren Verhandlungen müsse es sein, dass Zeitarbeit als Flexibilitätsfaktor für die deutsche Wirtschaft bezahlbar bleibe. „Für uns und unsere Kunden zählt keine Ideologie, sondern die Wirtschaftlichkeit dieser Dienstleistung.“