Mutwillige Zerstörung eines der erfolgreichsten Arbeitsmarktinstrumente
04.02.2011
AMP
(Berlin, 04.02.2011) Wenn am kommenden Sonntag der Vermittlungsausschuss über die neuen Hartz IV-Regelsätze verhandelt, steht mit der Zeitarbeit ein Arbeitsmarktinstrument auf dem Spiel, das in den letzten Jahren zu den erfolgreichsten gehörte. „Was momentan zwischen Regierung und Opposition in Sachen Zeitarbeit verhandelt wird, kann fatale Folgen nicht nur für die Branche selbst, sondern für den gesamten Arbeitsmarkt und die Wirtschaft haben“, sagte Thomas Hetz, Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbandes Mittelständischer Personaldienstleister (AMP), am 4. Februar 2011 in Berlin. „Zeitarbeitsunternehmen haben in den letzten Jahren mit großem Erfolg zum Abbau der Arbeitslosigkeit beigetragen und vor allem nicht oder nur gering Qualifizierten Chancen eröffnet wie kein anderer Wirtschaftszweig. Das alles droht nun mutwillig zerstört zu werden.“
Zwischen Regierung und Opposition wird seit Wochen darüber gestritten, ob und wie die Zeitarbeitsbranche gesetzlich reguliert werden soll. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, ab wann für Zeitarbeitskräfte der Anspruch auf gleiche Bezahlung (Equal Pay) bestehen soll. „Equal Pay würde die Dienstleistung der Zeitarbeitsunternehmen so extrem verteuern, dass der Einsatz von Zeitarbeitskräften für die Kundenunternehmen gänzlich unwirtschaftlich würde“, so Hetz. „Damit würde der deutschen Wirtschaft das wichtigste Flexibilisierungsinstrument genommen. Weil es ohne Flexibilisierungsmöglichkeiten aber in Zeiten der Globalisierung nicht mehr geht, werden die Unternehmen zwangsläufig auf andere Modelle ausweichen müssen wie zum Beispiel Werkverträge. Und über die sagen sogar Vertreter der IG Metall, die ansonsten kein gutes Haar an der Zeitarbeit lassen, - ich zitiere wörtlich: "Die Arbeitsbedingungen von Werkverträglern sind generell schlechter". Mit der vermeintlich gerechten Lösung Equal Pay würde die Politik letztlich also nur eine Entwicklung auslösen, die für Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen zum Boomerang werden würde. Statt bei Zeitarbeitsunternehmen sozialversicherungspflichtig eingestellt zu werden, drohen ihnen Arbeitsmodelle, die dann wirklich als prekär bezeichnet werden könnten. Und ob das wirklich gewollt ist, bezweifle ich doch sehr!“
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