Politik plant „Equal Pay“ für die Zeitarbeit - Angriff auf die Tarifautonomie
04.02.2011
BZA
03.02.2011 bza | Die Pläne der Politik, Equal Pay in der Zeitarbeitsbranche einzuführen, sind nach Ansicht des Bundesverbands Zeitarbeit (BZA) ein Frontalangriff auf die Tarifautonomie. „Unsere Branche bietet rund eine Million Arbeitsplätze - sozialversicherungspflichtig, mit dem gesetzlichen Kündigungsschutz und fast immer tarifgebunden. Die Zeitarbeit ist nicht der schmuddelige Hinterhof der deutschen Wirtschaft, sondern eine der wichtigsten Triebfedern des Wachstums.
Garant hierfür sind die mit den Gewerkschaften ausgehandelten Tarifverträge. Wer sie durch Equal Pay aushebelt, schlägt mit der Axt auf den Aufschwung ein“, erklärte der BZA-Vizepräsident und Tarifverhandlungsführer Thomas Bäumer.
Bäumer weiter: „Durch Equal Pay bekäme die Zeitarbeit Tarifabschlüsse anderer Branchen ohne irgendein Mitspracherecht aufgezwungen – ein Geschäft zu Lasten Dritter, vor allem der zehntausenden Arbeitnehmer, deren Job hierdurch wegfiele. Die seit 2003 von den Tarifpartnern zum Vorteil aller Beteiligten gelebte Sozialpartnerschaft stünde mit dem faktischen Ende der Zeitarbeits-
Tarifverträge vor dem Aus.“ Zudem ist das Argument der Dumping-Löhne aus Sicht des BZA-Vizepräsidenten unhaltbar: „Die Bezahlung nach dem BZA-Tarifvertrag ist absolut marktgerecht, die nächsten Gehaltserhöhungen sind für Anfang Mai und Anfang November 2011 festgeschrieben.“
Scharf kritisierte Bäumer den geplanten Kuhhandel im Vermittlungssausschuss, der den Zeitarbeitnehmern von der Politik als Fortschritt verkauft wird: „Alle Betroffenen empfänden es als Hohn, wenn ihnen von der Politik Lohnerhöhungen versprochen werden, sie stattdessen aber nach Umsetzung der aktuell kursierenden Vorschläge auf der Straße stehen würden.“
Bundesverband Zeitarbeit Personal-Dienstleistungen e.V. (BZA)
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