Däubler-Kampange: Verleiherseite will EuGH-Vorlage verhindern und erkennt Forderungen an
15.06.2020
Wie berichtet, hatte das Arbeitsgericht Kaiserslautern in einem Fall der s.g. Däubler-Kampagne unlängst eine Vorlage an den EuGH avisiert. Dieses Risiko scheint der beklagten Verleiherseite nun zu hoch geworden zu sein. Wie labournet.de berichtet, erkennt der Verleiher nach Beratung durch eine "international tätige Großkanzlei" alle Forderungen des klagenden Ex-Leiharbeitnehmers auf equal-pay an und bittet das Gericht um ein "Anerkenntnisurteil". Dies sei eine "altbekannte Methode, wie Verbandsjuristen einen Prozess kaputt machen. Man verhindert eine Entscheidung durch die oberste Instanz, die wahrscheinlich negativ ausgehen würde, indem man einfach alles anerkennt". Somit wäre die EuGH-Anfrage zwar zunächst vom Tisch und eine Grundsatzklärung vorerst wieder ein stückweit entfernt. Für ähnlich gelagerte Fälle in der Zukunft sieht sich die "Däubler-Seite" jedoch im Aufwind: "Die Chancen sind drastisch besser geworden".
Quelle: labournet.de
Kommentare (3)
Dolph
16.06.2020 08:46 Uhr Antworten
Das ist doch schön zu sehen wie Equal Pay und Tarifverträge ausgehöhlt werden. Einfach die Benachteiligungskeule schwingen und sich dabei von Allzeit-Gutmenschen unterstützen lassen die in ihrem Leben mutmaßlich nie Dinge selbst auf die Beine gestellt bekommen haben.
Wozu gibt es Eingruppierungen nach Entgeltgruppen und EP überhaupt noch wenn jeder sofort gleiches Geld wie Stammbeschäftigte in der regulären Zeitarbeit bekommen kann?
NamenSindSchallUndRauch
16.06.2020 10:01 Uhr Antworten
Genau darum geht es ja bei dieser Nummer: die Initiative will feststellen lassen (vom EuGH), ob die deutschen Zeitarbeits-Tarifverträge überhaupt (EU)rechtskonform sind...
P.S. Ich verstehe, was Sie sagen möchten - aber ich persönlich finde den Begriff Gutmensch problematisch, unsachlich und in diesem Diskurs unangebracht.
Dolph
18.06.2020 09:43 Uhr Antworten
Problematisch, unsachlich und unagebracht kann ein Begriff wie Gutmensch im Grunde nie sein, denn er vereint die Worte gute Menschen, Menschen die gutes tun wollen. Wer sich daran stört, dass dieser Begriff oft in einem anderen Kontext verwendet wird der sollte hier zu differenzieren versuchen.
Dann nennen wir Sie, Ihnen zu liebe, Weltverbesserer.