Beitrag zur gesetzlichen Unfallversicherung VBG für 2019 steigt
08.04.2020
Erstmals seit zehn Jahren steigt der Beitragsfuß der Umlage für Pflicht- und freiwillig Versicherte. Er liegt bei 4,60 Euro für das Jahr 2019, entschied der VBG-Vorstand am 02.04.2020. Die VBG-Mitgliedsunternehmen erhalten im April ihre Beitragsrechnungen für das Jahr 2019 per Post. Der Beitrag wird regulär am 15.05.2020 fällig. Der Beitragsbescheid trifft die Zeitarbeitsbranche in einer außerordentlich schwierigen wirtschaftlichen Lage. Die VBG bietet Zahlungserleichterungen an. Der iGZ stellt auch in diesem Jahr eine Excel-Tabelle zur Berechnung zur Verfügung.
Nach einer Berechnung der Unternehmensberatung Schröder beträgt die Mehrbelastung für ein durchschnittliches Personaldienstleistungs-Unternehmen ca 377 Euro pro Monat.
Quelle: VBG / iGZ / Unternehmensberatung Schröder
Kommentare (8)
Thomas
08.04.2020 15:00 Uhr Antworten
...na das ist doch eine freudige Nachricht. Auch schön, dass uns der IGZ eine Tabelle zur Verfügung stellt. Und da regt sich keiner? Wo in der Welt kann man rückwirkend seine Preise festlegen? Das versuche ich auch mal bei unseren Kunden - auf die Reaktionen bin ich gespannt. Wie immer lassen wir das über uns ergehen. Wieder ein Armutszeugnis für diese Verbände. Erst der Tarifabschluss und dann das. Ich kann nur sagen - RESPEKT!
Gerald
08.04.2020 20:13 Uhr Antworten
@Thomas: ich bin ganz bei Ihnen! Vor allem bei dem Zeugnis über die Verbandsarbeit. Auch den großen Personaldienstleistern, deren Stimme die Verbände in meiner Wahrnehmung in der Vergangenheit im Wesentlichen vorrangig waren, können solche Sachverhalte nicht ganz egal sein...
Wir haben unsere Schlüsse daraus bereits gezogen und sind konsequent aus den Verbänden ausgetreten. Das kann ich nur jedem Unternehmen empfehlen - vielleicht findet durch reduzierte Beitragseinnahmen eine interne Reflektion über die eigene Auffassung sowie Art und Weise angemessener Interessensvertretung statt.
Rene
14.04.2020 15:49 Uhr Antworten
So sieht eben Verbandsarbeit aus. Andauernd habe ich das schlechte Image der Zeitarbeit kritisiert, die Vorteile wurden seitens der Verbände nicht beworben. Antwort: WIR müssen die Werbung machen! Aha! Wieder was gelernt und Beitrag gezahlt.
Und genau deshalb wird sich auch bei der BG nichts ändern, wie auch? Wer selbst seine Beiträge festlegt, soll sparen?
Fazit: alle saugen und saugen und saugen an einem Unternehmer. Ähnlich wie bei der Kapitolinischen Wölfin.
Unverständnis
09.04.2020 08:52 Uhr Antworten
Ich stimme zu, dass die VGZ miserabelste Arbeit leistet, was Tarifverhandlungen betrifft. Zudem sind fast alle aktuellen Entwicklungen in der Zeitarbeit, ob tariflicher Art oder gesetzlicher Bestimmung, immer für die großen der Branche oder die schwarzen Schafe besser zu verkraften, als für den mittelständischen Zeitarbeitsunternehmer!
Ich würde mir wünschen, dass man den Gewerkschaften zukünftig mit Härte entgegen tritt und ggf. keinen Tarifabschluss eingeht - dann greift halt Equal Pay und Equal Treatment vom ersten Tag an! Die heutigen Softwareprogramme bieten schon alles was man zur Berechnung benötigen würde - mal abgesehen davon, dass die behördliche korrekte Kontrolle ich hier auch anzweifeln würde. Damit hätte man aber den Gewerkschaften jegliche Grundlage von meistens auch noch falschen Behauptungen entzogen. Gleichzeitig wären Höchstüberlassungsdauer etc. obsolet!
mato
09.04.2020 08:56 Uhr Antworten
@Thomas und Gerald. dem kann ich zu 100% zustimmen, darum zahle ich auch für NICHTS, NICHTS! ...was die VBG angeht so bin ich komplett sprachlos. Vor ein paar Tagen habe ich noch gelesen man würde überlegen den Unternehmen in reduzierten Beiträgen entgegenzukommen. Und jetzt, in dieser Zeit, dieser Situation ein solcher Hammer - einfach nur sprachlos wie sowas sein kann. Seit ich das gelesen habe - habe ich Schnappatmung. Hauptsache wir stützen TUI und Co...in diesem Sinne bleibt alle gesund und habt frohe Ostern.
Thomas
09.04.2020 11:31 Uhr Antworten
Hallo Leute, schön das wir uns einig sind. Leider können wir ja nur Dampf ablassen - am Ende ist trotzdem nicht mehr als heiße Luft auf dem Konto.
Ich zitiere mal die Begründung der Beitragserhöhung:
Mehrere Gründe sind für die Anhebung des VBG-Beitrags verantwortlich: Das wirtschaftliche Wachstum ist im vergangenen Jahr weiter zurückgegangen. Wie bereits erwartet wurde, hat sich dieses Abflauen der Konjunktur auch in den Entgeltsummen vieler Mitgliedsunternehmen der VBG niedergeschlagen. Das gilt unter anderem für die Branche Zeitarbeit, die als Konjunkturindikator gilt. Steigende Kosten im gesamten Gesundheitssystem führten auch zu erhöhten Ausgaben in der Rehabilitation. Zudem sind durch die erfolgte Rentenanpassung in der Höhe von durchschnittlich 3,5% die Rentenleistungen weiter gestiegen.
Da stellen sich schon einige Fragen: über 10 Jahre stieg das Wachstum ständig, immer höhere Entgelte, immer mehr Beitragseinnahmen für die VBG. Hat da jemand eine Beitragsrückerstattung erhalten??-natürlich nicht!!
Steigen allgemeiner Gesundheitskosten, auch ein beliebtes Argument für die Erhöhung der Beiträge durch private Krankenversicherungen. Das ist für mich als Beitragszahler weder nachvollziehbar, noch könnte die VBG das im Detail belegen. Im Gesundheitssystem wird unendlich Geld verbrannt, warum soll ich für Misswirtschaft verantwortlich sein? Gleiches trifft auf gestiegene Rentenleistungen zu. Bei wem und in welcher Berufsgruppe? Bezahle ich die Rente, die Matthias Sammer für sein kaputtes Knie erhält, mit und warum?
Egal wie - das stinkt alles zum Himmel. Warum kann man hier nicht einen monatlichen Beitrag zahlen, mit dem man dann auch kalkulieren kann?
Ich wünsche uns allen, dass wir heil durch dieses Corona-Dingens kommen. Ich denke jeder hat derzeit wichtigeres zu tun. Wenn nicht, hat sich diese Diskussion von selbst erledigt.
Euch allen frohe Ostern und soviel Isolation wie nötig und soviel Freiheit wie notwendig!
Gruß Thomas
Thomas
09.04.2020 13:41 Uhr Antworten
...ich doch noch einmal. So, heute hatten wir die Post mit dem Bescheid im Briefkasten. Das entspricht einer Beitragssteigerung im gewerblichen Bereich um ca. 18%. Jetzt habe ich aber wirklich Puls. Das geht gar nicht!! Ich lasse das auf jeden Fall rechtlich prüfen. Eine bodenlose Frechheit in diesen Zeiten.
Christian
24.04.2020 11:12 Uhr Antworten
Schließe mich an. Man kalkuliert mit spitzem Bleistift. Aus einem kleinen Unternehmensgewinn wird mit einem Brief ein negatives Geschäftsjahr. Unglaublich. Die Insolvenzzahlzen der Personaldienstleister schießt in die Höhe (auch ohne Corona). Die verbände haben dadurch automatisch weniger Mitglieder. Ach und die VBG auch somit können wir dann auch eine Erhöhung der Beiträge zu 2020 erwarten die man uns aber erst 2021 mitteilt. Kalkulieren aussichtslos!