Leiharbeitnehmer öfter krank - BAP reagiert auf Barmer - Gesundheitsreport
08.12.2017
In kürzer werden Abständen erregen verschiedene Krankenkassen mit Statistiken mediale Aufmerksamkeit, welche aussagen, dass Leiharbeitnehmer überdurchschnittlich oft krank sind. In Replik machen die Zeitarbeits-Arbeitgeber darauf aufmerksam, dass diese Werte nicht ausschließlich auf den Leiharbeiter-Status an sich zurückzuführen sind und dass andere Branchen durchaus höhere Krankenstände zu verzeichnen haben. Aktuell hat die Barmer Ersatzkasse Daten von 2015 (!) ausgewertet und dabei festgestellt, dass Leiharbeitnehmer insbesondere massiv häufiger von psychischen Erkrankungen betroffen sind.
Thomas Hetz, Hauptgeschäftsführer des Bundesarbeitgeberverbandes der Personaldienstleister (BAP), erklärt dazu:
„Wie die Barmer selbst in ihrem Report erklärt, sind die gesundheitlichen Beeinträchtigungen in der Zeitarbeit ‘auf ein allgemein vergleichsweise belastendes Tätigkeitsspektrum von Arbeitnehmern in Leiharbeit und damit nicht ausschließlich auf den Leiharbeiter-Status an sich zurückzuführen‘. Es ist mehr als bedauerlich, dass die Ergebnisse von Studien immer wieder dramatisiert und überzeichnet werden und so auf Kosten der Zeitarbeit Schlagzeilen produziert werden. Dabei wird die Zeitarbeit mal wieder als Prügelknabe des deutschen Arbeitsmarktes dargestellt. So entsteht ein Bild unserer Branche, das längst überholt und von vorgestern ist.
Es ließen sich im Übrigen beliebig andere Branchen oder Berufsgruppen herausgreifen. So liegt nach Angaben des Instituts der Deutschen Wirtschaft Köln der Krankenstand in der Öffentlichen Verwaltung im Jahr 2015 mit 18,6 Fehltagen beispielsweise über dem bundesweiten Durchschnitt von 17,3 Tagen. Es ist nicht akzeptabel, dass ein so wichtiger Wirtschaftszweig wie die Zeitarbeit, der Arbeitgeber für tausende Mitarbeiter in Deutschland ist, immer dann skandalisiert wird, wenn es um Aufmerksamkeit geht.“
Quelle: Barmer / BAP / business-on.de