10.10.2017
Aus einer aktuellen Datenerhebung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) geht hervor, dass die Akademiker-Arbeitslosenquote im Jahr 2016 bei 2,3 Prozent lag. Sie ist damit gegenüber dem Vorjahr um 0,1 Prozentpunkte gesunken und stellt den niedrigsten Wert seit 37 Jahren dar. Eine niedrigere Arbeitslosenquote gab es bei den Akademikern zuletzt im Jahr 1980.
Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen, äußerte sich dazu wie folgt: „Bildung ist der beste Schutz vor Arbeitslosigkeit. Das gilt in Zukunft umso mehr, da die Anforderungen in der Arbeitswelt weiter steigen werden, nicht zuletzt durch die Digitalisierung“.
Menschen, die über keinen Berufsabschluss verfügen, sind von Arbeitslosigkeit besonders stark betroffen: so war knapp jeder Fünfte (19,1 Prozent) dieser Gruppe ohne Arbeit. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Quote allerdings um rund einen Prozentpunkt verringert. IAB-Forscher Weber erklärt dazu: "Der Arbeitsmarkt ist derzeit insgesamt sehr aufnahmefähig. Daher ist die Arbeitslosenquote Geringqualifizierter trotz der hohen Flüchtlingszahlen und trotz der Mindestlohneinführung zurückgegangen. Die Arbeitslosigkeit Geringqualifizierter bleibt allerdings hoch".
Verbessert hat sich ebenfalls die Beschäftigungssituation für Personen mit einer beruflichen Ausbildung: für diese Personengruppe lag die Arbeitslosenquote im Jahr 2016 mit 4,2 Prozent fast einen halben Prozentpunkt niedriger als im Vorjahr.
Insgesamt ist die Arbeitslosigkeit in Deutschland 2016 im dritten Jahr in Folge gesunken. Dennoch bestehen zwischen Ost- und Westdeutschland noch Unterschiede, wobei der Osten den Rückstand weiter verringern konnte. So lag die Gesamtquote nach Qualifikationen im Osten 2016 bei 8,1 (2015, 9,0) Prozent und im Westen bei 5,7 Prozent (2015, 6,0). Die Arbeitslosenquote für Akademiker lag 2016 im Westen bei 2,1 Prozent und im Osten bei 3,3 Prozent.
Quelle: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB)