Leiharbeiter in der Fleischbranche: Streit um Umsetzung der Selbstverpflichtung
05.09.2016
Nachdem sich die größten Firmen der skandalträchtigen Fleischbranche im vergangenen Jahr medienwirksam u.a. verpflichtet hatten, ausländische Leiharbeiter künftig besser zu behandeln, kommt jetzt ein Streit über die Umsetzung auf. Kurz vor dem Jahrestag der Selbstverpflichtung, kritisiert die Gewerkschaft NGG, dass einige der Versprechen „in keinster Weise eingehalten“ worden seien. Der Branchenverband hält dagegen. So sollten insbesondere die Arbeitsverträge der häufig bei ausländischen Firmen angestellten Leiharbeiter auf deutsches Recht umgestellt werden. Hier sieht sich der Branchenverband auf einem guten Weg: „Unsere Berufsgenossenschaft hat einen Anstieg von 14.332 auf 24.295 Vollarbeiter in den betroffenen Bereichen verzeichnet“, teilt ANG-Hauptgeschäftsführerin Valerie Holsboer mit und schlussfolgert, dass die Unterzeichner sich an das Versprochene gehalten haben. Gewerkschafter Maiweg lobte das zwar als richtigen Schritt, sieht jedoch das Ziel noch in der Ferne: „Es ist bei Weitem aber nicht das erreicht worden, was bei der Selbstverpflichtung herauskommen sollte.“ Diesen Monat will die Branche einen Bestandsbericht an das Bundeswirtschaftsministerium übergeben.
(Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung / newsburger.de)