Arbeitgeber wollen wöchentliche statt täglicher Höchstarbeitszeit - Nahles lehnt ab
24.07.2015
Die Bundesvereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände hat die Bundesregierung aufgefordert, den Acht-Stunden-Tag aus dem Arbeitszeitgesetz zu streichen. Die dort festgelegte tägliche Höchstarbeitszeit soll in eine wöchentliche Höchstarbeitszeit umgewandelt werden. Die Arbeitgeber wollen damit "mehr Spielräume zu schaffen und betriebliche Notwendigkeiten abbilden". Aktuell liegt die tägliche Höchstarbeitszeit bei 8 Stunden, die kurzfristig auf maximal 10 Stunden ausgedehnt werden kann. Die Regelung reflektiert damit eine jahrhundertealte Forderung der Gewerkschaften, die schon vor fast 200 Jahren den Slogan "Acht Stunden arbeiten, acht Stunden schlafen, acht Stunden Freizeit und Erholung" kreierten. Der Arbeitgeber-Vorstoss kassierte jedoch umgehend eine Abfuhr aus dem Bundesarbeitsministerium. Man wolle zwar eine breite Debatte über die Arbeitswelt im digitalen Zeitalter und damit verbunden gesetzlichen Änderungsbedarf anstossen, jedoch die Begrenzung der täglichen Arbeitszeit auf acht Stunden nicht abschaffen.
(Quelle: Berliner Zeitung / Zeit)