Tarifverhandlungen in der Leiharbeit gestartet
13.06.2022
Die Tarifverhandlungen in der Leiharbeit sind gestartet. Die IG Metall und die anderen DGB-Gewerkschaften wollen eine weitere Tariferhöhung für Leihbeschäftigte ab Oktober durchsetzen, nachdem die Entgelte bereits im April um 4,1 Prozent gestiegen sind. Der Grund: Ab Oktober steigt der gesetzliche Mindestlohn auf 12 Euro. Da die beiden unteren Entgeltgruppen im Leiharbeitstarif unter 12 Euro liegen, fordern die Gewerkschaften, dass die Tarife spätestens ab Oktober an den Mindestlohn angepasst werden.
Die IG Metall will deutlich mehr als nur den neuen Mindestlohn für die unteren beiden Entgeltgruppen. Das haben die Mitglieder der Tarifkommission – überwiegend Betriebsräte aus den Leihfirmen – als Voraussetzung beschlossen. Zudem sollen auch die anderen Entgeltgruppen erhöht werden.
Die erste Verhandlungsrunde der DGB-Gewerkschaften mit den Arbeitgeberverbänden BAP und iGZ am Mittwoch brachte eine erste Annäherung.
„Nach anfänglich zähem Beginn und einem inakzeptablen Angebot der Arbeitgeber haben die Verhandlungen schließlich an Fahrt aufgenommen“, berichtet Verhandlungsführer Juan-Carlos Rio Antas, IG Metall. „Die Arbeitgeber haben zuletzt einen Vorschlag vorgelegt, der als Grundlage für die Verhandlung einer Lösung dienen kann.“
Die nächste Tarifverhandlung in der Leiharbeit findet am 20. Juni in Berlin statt.
Quelle: IG Metall / Bild: depositphotos.com ID: 8167463
Kommentare (6)
Realist
15.06.2022 09:38 Uhr Antworten
Leute, macht es doch nicht andauernd Kompliziert. Der Arbeitsmarkt ist euch weggebrochen, egal welche Krise noch kommt und auch mit Zuwanderung wird es keinen Aufwind geben. Die Erfahrungswerte haben wir doch zu genüge erlebt. Equal Pay plus Flexizuschlag und die Branche wird sich bereinigen und am ende zur wahren fairen Branche. Das tut auch niemanden weh. Naja vll. der IG-Metall.
Nippels
15.06.2022 15:37 Uhr Antworten
Kein Zeitarbeiter braucht heutzutage einen Flexi-Zuschlag, da er genauso wenig flexibel sein muss, wie der Festangestellte. Es sei denn, die Arbeitsleistung oder Arbeitseinstellung lässt zu wünschen übrig; da nützt aber auch kein Flexi-Zuschlag mehr.
AuchEinHonk
16.06.2022 08:08 Uhr Antworten
Hää,ich muss nicht flexibel sein? Warum hat man mir das nicht gleich gesagt?
Ne, einen Zuschlag braucht der Leiher nicht, wird ja schon exorbitant entlohnt, und mehr Geld erhöht ja bekanntlich nicht die Leistung...ausser bei den anderen...besonders auf der AG Seite....
Aus der Fibel für AG-Jünger.. :)
Nippels
16.06.2022 11:56 Uhr Antworten
Dass mehr Geld die Leistung erhöht, ist ein Irrglaube.
Für Leistung braucht es vor allem Motivation; allerdings eher die intrinsische. Das Gehalt ist "nur" Hygienefaktor.
Personaldienstleister
17.06.2022 09:19 Uhr Antworten
@Nippels .... endlich jemand, der das System verstanden hat. *Daumen hoch*
Ich finde es als Dienstleister allerdings beschämend, dass ich bereits mit massiven Geldern in den Vorschuss gehen muss - OHNE zu wissen, was ich dafür erhalte.
Der Markt gibt derzeit keine andere Möglichkeit her, um Lieferfähigkeit an die Kunden sicher zu stellen.
Also zahlen wir überhöhte Löhne und galaktische Zuschläge, damit der/die Angestellte auch nur ansatzweise mit Motivation den Weg zur Arbeit findet :(
Manchmal fühle ich mich nicht mehr als Arbeitgeber/Vermittler/Psychotherapeut/ usw ...
Nippels
20.06.2022 12:56 Uhr Antworten
@ Personaldienstleister:
Ich bin ja auch nicht nur wegen des Geldes jeden Tag auf Arbeit, sondern weil ich was bewegen will und einen gewissen Anspruch an mich selbst habe. Das erwarte ich in abgestufter Form normalerweise bei jedem.
Für Almosen bin ich nicht zu haben, für Überbezahlung (Anwesenheitsprämie) ebenso wenig.