Neue Studie zeigt deutlich geringere Lohndifferenz zwischen Leiharbeitern und Stammbeschäftigten
03.06.2022
Seit langem ist der iGZ mit der Berechnungs-Methodik der Lohndifferenz zwischen Stammbeschäftigten und Leiharbeitnehmern unzufrieden. Die BA und das Statistische Bundesamt vergleichen Löhne und Gehälter wenig differenziert und kommen damit regelmäßig auf Lohndifferenzen von mehr als 40%.
Seit längerem fordert der iGZ eine Berechnung anhand s.g. "statistischer Zwillinge".
Mit dieser Methodik hat der iGZ beim Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) eine Studie in Auftrag gegeben, die realistischere Werte für die Lohnlücke ermitteln soll. Dabei werden Personengruppen verglichen, die hinsichtlich ihrer beobachtbaren Charakteristika (z.B. Alter und Bildung) möglichst ähnlich sind, und sich nur in der Tatsache unterscheiden, dass eine Personengruppe in der Zeitarbeit tätig ist, die andere Personengruppe hingegen nicht.
Wie sich bereits bei einer Auswertung vor 9 Monaten andeutete, zeigt sich bei dem nun vorliegenden Endergebnis, dass die Lohnlücke mit dieser Methodik erheblich schrumpft und zwischen 0 (Stundenlöhne auf Datenbasis des Statistischen Bundesamtes) und 17% (Monatslöhne auf BA-Datenbasis) liegt.
Die Studien-Autoren machen auf zahlreiche Variablen und Unsicherheiten in den Basisdaten aufmerksam.
Quelle: iGZ / T-Online / Bild: depositphotos.com ID: 100467920
Kommentare (9)
AuchEinHonk
06.06.2022 11:31 Uhr Antworten
Oha, man sucht schon jetzt verzweifelt nach "stichhaltigen" Argumenten für die "ach so tolle Zeitarbeit" weil bald die Tarifverhandlung ansteht?
Wenn ich für die gleiche Tätigkeit wie der Stammkollege z.B. 1800€ netto erhalte,der Kollege aber 3000 € netto,ist es irrelevant wie alt und welche Bildung ich habe...!
Seltsam auch, wenn z.B. 3 verschiedene Leihbuden bei dem Entleiher tätig sind, auch 3 verschiedene Löhne gezahlt werden....
Dann heult mal wieder los :)
Dolph
08.06.2022 14:11 Uhr Antworten
Wenn eine falsche Bemessungsgrundlage Basis von Regelungen und Gesetzesvorlagen ist, dann muss das klargestellt werden. Mit einer verzweifelten Suche nach Argumenten hat das nichts zu tun. Diese "ach so tolle Zeitarbeit" sorgt dafür, dass hunderttausende AN in Lohn und Brot sind, der Großteil ohne sonstige Chance auf einen Job. Jeder Zeitarbeitnehmer ist frei in seiner Wahl, welchen Job er zu welchen Konditionen annimmt. Wenn Sie qualifiziert sind und für 1.800 Euro netto arbeiten gehen...selbst gewähltes Schicksal. Wenn Ihre Qualifikationen nur für 1.800 Euro reichen, dann wird Ihr Kollege mit 3.000 Euro entweder einen anderen Grad an Qualifikation haben oder, bei gleichen Grundlage, besser verhandelt haben. Dass es verschiedene Gehälter bei einer Position gibt ist kein Stigma der Zeitarbeit sondern ein Zeichen dafür, dass nicht jeder Mensch bis ins kleinste vergleichbar ist. In der Zeitarbeit gibt es, zu der Entgeltgruppe (festgelegt anhand der Inhalte der Stelle), ÜTZ und EBZ. Es würde auch Ihnen gut tn, über den Tellerrand zu schauen. Man muss Zeitarbeit nicht feiern nur würde es auch Ihnen gut tun, Dinge differenziert zu betrachten.
AuchEinhonk
13.06.2022 13:13 Uhr Antworten
Verhandelt wird nur vor(!) Vertragsabschluss bei der Leihbude,danach gibt es nichts mehr zu verhandeln....btw. habe ich 2 abgeschlossene Ausbildungen plus diverser Zusatzqualis..Oder meinen Sie ernsthaft der Entleiher stellt einen weniger qualifizierter ein,der dann die Arbeit des "3000er" macht?
Nachfrage zu etwas mehr Geld: der Kunde zahlt nicht mehr..ok dann was anderes...haben wir jetzt nicht...dann will ich nicht, ok, dann Kündigung wegen Arbeitsverweigerung:
So sieht dann Selbstgewähltes Schicksal aus.....!
Dolph
20.06.2022 15:06 Uhr Antworten
Verhandelt wird IMMER vor Vertragsabschluss. So ist das bei jedem Geschäft, einschließlich einer Festanstellung außerhalb der Zeitarbeit. Sofern es Gesprächsbedarf während der Vertragsdauer gibt kann der AN sein Anliegen nach mehr Lohn o. ä. anbringen. Wenn das umsetzbar und gerechtfertigt ist wird das umgesetzt, wenn nicht dann nicht. Und auch dann besteht die Möglichkeit, sich als AN einen anderen AG zu suchen. Über was reden Sie hier eigentlich? Die Vertragsfreiheit steht JEDEM zu. Stellen Sie sich doch nicht als Opfer dar, jeder hat es in der Hand! Dann suchen Sie sich doch biiiitte einen Job in Festanstellung außerhalb der bösen Zeitarbeit, wenn Sie genommen werden! Wenn Sie keinen anderen Job finden dann ist das Ihre Thema. Und ja, wenn Sie sich weigern arbeiten zu gehen wenn man auf Ihren nicht umsetzbaren Wunsch nach mehr Geld, dann ist das völlig zu Recht ein Kündigungs- und Sperrgrund. Stellen Sie sich mal vor, Sie beauftragen einen Handwerker zum Preis x und der kommt Ihnen dann, dass er mehr mitten während seines Auftrages mehr Geld will. Sie können das nicht erfüllen (und müssen es auch nicht) und er beendet sie Arbeiten. Völlig absurd!
honk
08.06.2022 23:32 Uhr Antworten
"Diese "ach so tolle Zeitarbeit" sorgt dafür, dass hunderttausende AN in Lohn und Brot sind, der Großteil ohne sonstige Chance auf einen Job. "
Sie meinen bestimmt, die internen Angestellten der Zeitarbeitsbranche!
Bei den derzeitigen Konitionen, der Zeitabeit, für überbtriebliche Mitarbeiter, ist es nachvollziebar, dass die Leute dieser Branche aus dem Weg gehen und sich bereithalten, auf eine wirkliche Chance, auf einen Job.
Arbeit soll der eigenen Selbstverwirklichung dienen, nichts anderes.
Dolph
09.06.2022 08:29 Uhr Antworten
Ich meine interne und externe Mitarbeitende, das wissen Sie. Welche derzeitigen Konditionen? Die Tarifgrundlagen anhand die Entgeltgruppen nach der Anforderung des Einsatzes bestimmt werden (wer weniger kann bekommt weniger, wer mehr kann bekommt mehr) oder die oft übertarifliche Bezahlung durch die o. g. Zuschläge? Wer eine schlechtere / oder gar keine (Aus)Bildung und eine damit schlechtere Voraussetzungen hat als ein anderer MUSS weniger bekommen als der, der eine (gute) (Aus)Bildung hat und Dinge besser kann. Dieser MUSS mehr bekommen. Sonst engagiert sich niemand mehr in der Schule oder Ausbildung. Machen Sie aus Ihrem Leben was Sie wollen aber hören Sie bitte auf, jeden anderem diese Stammtisch Parolen überhelfen zu wollen.
honk
13.06.2022 20:12 Uhr Antworten
Irgendwie muss man seine Handelsspanne und Exsistenz begründen.
Dolph
14.06.2022 10:11 Uhr Antworten
Hat niemand. Das war, wenn Sie die den Text inhaltlich verstehen würden, eine Tatsachenfeststellung. Zu welcher der beiden genannten Kategorien Sie gehören merkt man. Bilden Sie sich weiter und arbeiten an Ihren Basics, dann wird es auch was bei Ihnen am unteren Rand des Mindestlohn Sie Troll.
Nippels
14.06.2022 12:50 Uhr Antworten
Wenn Sie Ihrer Selbstverwirklichung ein Stück näher gekommen sind, merken wir es vielleicht auch an der Qualität Ihrer Kommentare.
Ich bin gespannt.