Zeitarbeitsunternehmen bleiben wichtigster Integrationsdienstleister für Geflüchtete
17.12.2021
Morgen ist es so weit: der "Internationale Tag der Migranten" würdigt weltweit die Lebensleistung von Geflüchteten. Auch für die Personaldienstleister in Deutschland ist dieser Tag von besonderer Bedeutung. Denn die Zeitarbeit ist seit Jahren der mit Abstand wichtigste Zugang für geflüchtete Menschen in den Arbeitsmarkt. Durch die Personaldienstleister erhalten sie hier die Chance auf gesellschaftliche Teilhabe und Integration durch Arbeit, die ihnen andere Branchen nachweislich seltener bieten.
Beeindruckende Zahlen machen dies deutlich. So lag laut den neuesten Angaben der Bundesagentur für Arbeit (BA) der Anteil der Zeitarbeit an Beschäftigungsaufnahmen Geflüchteter insgesamt im Zeitraum Juli 2020 bis Juni 2021 bei 34,5 Prozent. Mehr als jeder dritte Geflüchtete hat also durch die Zeitarbeit den Zugang zum Arbeitsmarkt erhalten! Zum Vergleich: Keine andere Branche hat auch nur annähernd so viele Flüchtlinge integriert. Wenn man dabei bedenkt, dass lediglich 2,1 Prozent aller Beschäftigten in Deutschland Zeitarbeitskräfte sind, wird die Leistung der Personaldienstleistungsbranche umso deutlicher.
Die Integrationsfunktion der Personaldienstleister für Geflüchtete geht dabei oft weit über die reine Arbeitsaufnahme hinaus. Da ihnen häufig die nötigen Sprachkenntnisse fehlen, ergreifen viele Zeitarbeitsunternehmen selbst die Initiative und organisieren Sprachkurse. Aber nicht nur beim Deutschlernen leisten Personaldienstleister wichtige Integrationsarbeit. Das beginnt bei alltäglichen Dingen, wie beispielsweise dem Weg zur Arbeit. Deshalb organisieren Personaldienstleister Fahrdienste oder Personaldisponenten fahren den Arbeitsweg probeweise mit den neuen Beschäftigten. Manche Unternehmen stellen den Geflüchteten sogar eine Betreuerin oder Betreuer zur Seite, welche auch bei privaten Problemen hilft. Zu den Hilfeleistungen gehört für viele Personaldienstleister zudem die Unterstützung bei der Kommunikation mit Behörden.
Es wird deutlich: Die Beschäftigung von Schutzsuchenden ist alles andere als Routine. In vielen Fällen erfordert sie von den Personaldienstleistern großes Engagement. Doch sie können so nicht nur viele neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewinnen, sondern leisten als Integrationsdienstleister sowohl für die geflüchteten Menschen als auch für die Gesellschaft einen wichtigen Beitrag.
Quelle: BAP
Kommentare (3)
honk
19.12.2021 15:57 Uhr Antworten
Wenigstens wurden die Schutzsuchenden, nicht nach ihrer Zufriedenheit, mit Personaldienstleistern befragt.
Leider werden auch viele Arbeitsverhältnisse, noch während der Probezeit gekündigt.
ZAF
20.12.2021 09:04 Uhr Antworten
Man kann auch ungefähr alles kritisieren ne ..
Viele Arbeitsverhältnisse werden noch in der Probezeit gekündigt - Unabhängig davon ob Schutzsuchender oder nicht.
Ist doch super, dass wir erstmal Arbeit anbieten können - die meisten werden auch nur gekündigt, weil der/die MA/-in die Arbeit nicht hinbekommt.
Und selbst wenn, bei dem aktuellen Bedarf an MA, es dauert ca. nur einen Anruf bis man einen Job in der Helferbranche hat.
Nippels
20.12.2021 11:52 Uhr Antworten
Wenn Arbeitsverhältnisse während der Probezeit gekündigt werden, sind die Gründe zumeist in der Person des Mitarbeiters zu suchen und nicht beim Dienstleister.
Erfahrungswerte der letzten paar Jahre ... ;-)