Tarifbindung: Zeitarbeit eine echte Ausnahmebranche
20.05.2021
Während in der Gesamtwirtschaft die Quote der Tarifbindung weiter auf Talfahrt ist, bleibt die Zeitarbeit mit nahezu 100%iger Tarifbindung eine echte Ausnahmebranche. Laut dem IAB-Betriebspanels (einer jährlichen Befragung von ca. 16.000 Betrieben) arbeiteten im Jahr 2020 43% der deutschen Beschäftigten nach einem Branchentarifvertrag, 8% nach Haustarif und 49% ohne Tarifbindung (wovon jedoch 40% von einer Orientierung am Branchentarif profitieren).
Damit setzt sich ein rückläufiger Trend fort: im Jahr 2019 arbeiteten noch 46% der Beschäftigten nach einem Branchentarifvertrag.
Kommentare (8)
Personaldisponent
20.05.2021 09:39 Uhr Antworten
Naja das ist jetzt keine Sache an der man sich aufgeilen sollte. Es gibt ja gute Gründe, warum die Branche nahezu zu 100% tarifiert ist. Mit einem sozialen Aspekt hat das meiner Meinung nach allerdings wenig zu tun.
Unverständnis
21.05.2021 07:57 Uhr Antworten
Da stimme ich zu 100% zu. Genauso die alte Leier von "Brückenfunktion" oder "Sprungbrett". Wir sollten endlich stark genug kommunizieren, dass wir eine eigenständige Branche sind, welche genau wie der Handwerker o.ä. ein Wirtschaftsunternehmen ist, welches darauf ausgerichtet ist wirtschaftlichen Erfolg (Gewinne) zu erzielen.
Die Pseudo-Positiveffekte (rein dem Tätigkeitsfeld der Arbeitnehmerüberlassung und der gesetzlichen-/tariflichen Regelungen geschuldet - es ist nicht das Ziel des Zeitarbeitsunternehmens(!) das Übernahmen schnell stattfinden oder als "Brückenfunktion" herzuhalten) sind vorhanden, aber sollten bitte endlich nicht mehr in den Vordergrund geschoben werden oder als "Tätigkeit" der Zeitarbeitsunternehmen betitelt werden!!!
Wenn wir ehrlich sind, würde ohne die vom AÜG (und mittlerweile bei den obersten Gerichten zu klärenden Frage ob dies überhaupt mit Europarecht konform!) vorgegebene Tarifbindung/Anwendung als Muss für Abweichung von Equal Pay/Treatment, es nur sehr wenige tun...
honk
21.05.2021 12:38 Uhr Antworten
Aber dieses Etikett ist sehr wichtig, für die Zeitarbeitsbrache!
Um sich vor Begriffen wie Menschenhandel, Prostitution oder sogar Sklaverei klar abzugrenzen!
Ein Arzt verkauf Gesundheit.
Ein Handwerker verkauft vielleicht ein funktionierendes Waschbecken.
Ein Wirtschaftsunternehmen vielleicht eine Versicherung.
Die Zeitarbeit verkauft oder handelt mit ?
Auf jeden Fall, handelt sie mit Zuständen die es in der Vergangenheit schon einmal gab und heute unerwünscht sind.
0
Dolph
21.05.2021 12:41 Uhr Antworten
SIE
SIND
EINFACH
NUR
HOHL
Unverständnis
21.05.2021 14:46 Uhr Antworten
@honk
Es war klar, dass von Ihnen wieder mal nur Unsinn kommt.
Aber da Sie ja so ein gewerkschaftsnaher, kompetent Belesener und nur so mit
Faktenwissen um sich werfen.
Wissen Sie eigentlich, wieviel von einem Euro (1 €) des Mitgliedsbeitrags bei der IG-Metall
in die Streikrückstellung geht? Wissen Sie wieviel des Beitrags alleine in den Verwaltungsapparat der Gewerkschaft geht?
Und was verkaufen, handeln, produzieren die eigentlich... Ach ja bessere Arbeitsbedingungen und super Löhne... deshalb verlieren die ja seit Jahren auch genauso
schnell Ihre Mitglieder, wie die kath. Kirche...
Sehr geehrter Herr Honk,
der Handwerksmeister bspw. verkauft vorrangig Zeit und oftmals ein damit verbundenes Werk. Er verkauft in der Regel nicht nur seine Zeit, sondern auch die seiner Angestellten und Lehrlinge. Sein Ziel ist es Gewinn zu erwirtschaften und deshalb schlägt er viel, viel mehr auf die Arbeitsstunde als er seinen Leuten bezahlt - Facharbeiterstundenlohn in unserer Region ca. 13,00 € - Kosten für den Endverbraucher 56 €/Monteurarbeitsstunde.
Nach Ihrer Logik müsste der Handwerksmeister ein Schwein, ein Abzocker, Menschenhändler und Ausbeuter oder sonst was sein. Er macht ja im Grunde nichts anderes als wir in der Zeitarbeit, nur dass wir nicht auf ein Gewerk oder Branche festgelegt sind. Und kommen Sie mir jetzt nicht mit Werkzeug, Arbeits-/Schutzkleidung, Firmenwagen oder Ähnlichem was ja noch von dem Handwerksmeister bezahlt werden muss - das stellen und zahlen wir in der Arbeitnehmerüberlassung meistens auch mit... und der Handwerksmeister lässt sich sein privatgenutztes Fahrzeug auch vom Kunden bezahlen...
Nippels
26.05.2021 08:48 Uhr Antworten
Sie erzählen - wie immer - Blödsinn.
Jeder Ihrer Kommentare gleicht dem anderen. Langweilig.
Suchen Sie sich doch eine andere Spielwiese, wenn Sie diesen Wirtschaftsbereich so sehr verachten.
Uomo
26.05.2021 20:13 Uhr Antworten
Wenn die Zeitarbeits- und Werkvertragsbranche wenigstens den Standard einhalten würde, das die gebotene Flexibilität für den Entleihbetrieb mit min. 20% Zuschlag auf den hausinternen Stundenlohn zu vergüten wäre, dann wäre von Ausbeutung keine Rede mehr.
Welcher Goldhändler verkauft die Unze unter Marktwert?....keiner.
Nur die Zeitarbeitsbranche auf Kosten ihrer Angestellten. Und das mit Genehmigung des Gesetzes. Unfassbar, Tarifbindung IGZ o.ä. hin oder her.
Warum nicht gleich mit Erlaubnis des Gesetzes, Ersatzteilträger in die Geburtsurkunde eintragen, bei dem Mangel an Spenderorganen.
Nippels
31.05.2021 15:27 Uhr Antworten
@Uomo
Wie kommen Sie darauf, dass die Zeitarbeitsbranche die MA unter Wert verkauft?
Haben Sie sich den gesetzlichen Mindestlohn angeschaut? Was ist das dann? Zu welchem Lohn werden dann vor allem im Osten Stammmitarbeiter beschäftigt?
Ich wüsste auch nicht, dass aktuell der Zeitarbeiter arg flexibel sein muss. Ich kenne es seit Jahren so, dass die Mitarbeiter zu 80% bis zur Übernahme in ein und demselben Unternehmen arbeiten.