Vor Ausschuss-Anhörung stellt sich iGZ erneut gegen Zeitarbeitsverbot in der Fleischindustrie
01.10.2020
Angesichts der für den 5. Oktober angesetzten Anhörung im Ausschuss für Arbeit und Soziales mahnt der iGZ erneut vor einem Verbot der Zeitarbeit im Bereich der Fleischindustrie und macht sich stattdessen erneut für eine tarifliche Lösung stark.
„Die Zeitarbeit ist eine umfassend kontrollierte Branche, bei der die Verantwortung für den Arbeitsschutz klar geregelt ist“, wies iGZ-Hauptgeschäftsführer Werner Stolz auf die bereits bestehende Rechtslage hin. Die von der Bundesregierung geplante Regelung im Arbeitsschutzkontrollgesetz sei das falsche Mittel für das richtige Ziel. So sei es zwar richtig, den Arbeitsschutz in der Fleischindustrie zu verbessern und die Kontrollen auszubauen. Die Zeitarbeitskräfte seien aber schon kraft Gesetzes um keinen Deut weniger geschützt als die Stammarbeitskräfte.
Alternativen ausschöpfen
Wenn es andere, mildere Möglichkeiten zur Behebung eines Problems im Arbeitsschutz gebe, müsse der Gesetzgeber auch diese Alternativen ausschöpfen, statt mit pauschalen gesetzlichen Verboten zu agieren. Zu dieser Ansicht seien auch neun maßgebliche AÜG-Experten in einer gemeinsamen Veröffentlichung in der Neuen Zeitschrift für Arbeitsrecht (NZA) gekommen, weshalb das Zeitarbeitsverbot verfassungs- und europarechtswidrig sei.
Tarifliche Lösung
Der iGZ setze sich stattdessen für eine tarifliche Öffnungsklausel ein. In solchen Tarifverträgen könnten sowohl Branchenzuschläge als auch Bedingungen zur Unterbringung geregelt werden, um neben der ohnehin vorhandenen gesetzlichen Absicherung einen zusätzlichen Schutz zu schaffen.
Arbeitgeberverband nicht eingeladen
Ferner äußerte iGZ-Hauptgeschäftsführer Stolz sein Unverständnis darüber, dass der iGZ als mitgliedsstärkster Arbeitgeberverband der Zeitarbeit nicht zu der Anhörung im Ausschuss für Arbeit und Soziales am 5. Oktober 2020 geladen sei, obwohl mit dem Verbot der Zeitarbeit im Bereich der Fleischindustrie ein massiver Eingriff in die wirtschaftliche Freiheit der Branche geplant sei.
Quelle: iGZ
Kommentare (1)
Pfefferminza
01.10.2020 11:26 Uhr Antworten
Richtig so, Ihr müsst Euch viel mehr einsetzen.
Diese ständige Hackerei und Verunglimpfung des Berufsstandes ist inakzeptabel wie deplatziert und ferner gesetzwidrig.
Anstatt der Zeitarbeit zu Danken, viele Menschen in Arbeitsverhältnisse zu bringen, die nie eine Chance hätten, das die Zeitarbeit Antriebsmotor in der Integration von Flüchtlingen ist usw usw wird nie erwähnt.
Dieses Einmischen in eine Tarif-Automie sollten doch eher DGB und Co treffen, die 5% Lohnerhöhungen für alle fordern, ob viele von denen seit Monaten zu Hause sitzen, aber nein, da kriegt man den Mund nicht auf.
Auch nicht das der öffentliche Dienst zzgl Beamter bereits der 4 größte Posten im Haushalt sind, der 5t größe dessen Krankmacherei!
Unfassbar.
Aufgestanden IGZ, Ihr müsst Euch vor nichts schämen.