Pwc-Studie: Zeitarbeitsbranche schrumpft - und hofft auf die positiven Effekte der Digitalisierung
24.09.2019
Eine weitere Studie zeigt das Schrumpfen der Zeitarbeitsbranche: Die Unternehmensberatung PwC hat Studie vorgestellt, in welche neben den BA-Zahlen auch Befragungen von drei Dutzend großen Unternehmen der Branche eingeflossen sind. Demnach rechnet die Branche mit einem zusätzlichen Rückgang des Marktvolumens um 3%. Erst ab 2020 könnte sich die Anzahl der Zeitarbeiter wieder stabilisieren, wobei sie aber nicht mehr an das Niveau von 2017 anknüpfen wird. Tatsächlich nennt mehr als die Hälfte der befragten Firmen (53 Prozent) die konjunkturelle Abschwächung als Grund für ihren zurückhaltenden Blick in die Zukunft. Bei der Befragung aus dem Vorjahr lag dieser Anteil noch bei lediglich 8 Prozent. Gleichzeitig spielen aber weiterhin auch strukturelle Themen wie der Fachkräftemangel und die strengere Regulierung von Zeitarbeit in Deutschland eine Rolle: 58 Prozent sehen in der Beschränkung der Überlassungsdauer von Arbeitnehmern einen wachstumshemmenden Faktor, 56 Prozent führen die weiterhin schlechte Verfügbarkeit von Fachkräften an.
Die beste Schutzmaßnahme, um sich gegen die wirtschaftliche Abkühlung und damit verbundene Umsatzeinbußen zu wappnen, sehen vier von fünf der befragten Zeitarbeitsfirmen (78 Prozent) in einer Spezialisierung auf nicht-zyklische Nischen mit hoher Nachfrage, etwa die Bereiche Pflege und IT. 56 Prozent halten flexible Kostenstrukturen für eine gute Prävention. Eine Anpassung des Geschäftsmodells, etwa die Reduktion der Standorte, plant hingegen nicht einmal die Hälfte der Befragten (47 Prozent). Wer eine Veränderung beim Geschäftsmodell in Betracht zieht, will sich auf bestimmte Nischen und Berufsgruppen spezialisieren (54 Prozent) oder setzt auf disruptive Geschäftsmodelle (43 Prozent). Auch Fusionen und Übernahmen sowie strategische Allianzen sind für viele (43 Prozent) eine Option. Die Digitalisierung sehen 58 Prozent der Unternehmen in der aktuellen Situation als Chance. Das sind 10 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr.
Quelle: PriceWaterhouseCoopers - PwC
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