IAB: Konjunkturelle Abschwächung führt zu weniger Überstunden pro Arbeitnehmer
24.06.2019
Laut einer aktuellen Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) sind im ersten Quartal 2019 bezahlte und unbezahlte Überstunden pro Arbeitnehmer im Vergleich zum Vorjahr um jeweils 0,4 Stunden gesunken. Erklären lasse sich das mit einer schwächelnden Konjunktur.
Die Beschäftigten leisteten im ersten Quartal 2019 im Schnitt 6,4 bezahlte Überstunden und 6,0 unbezahlte Überstunden. Das entspricht jeweils 0,4 Stunden weniger als im ersten Quartal 2018. „Die Zahl der Überstunden geht mit der konjunkturellen Abschwächung seit dem vergangenen Jahr zurück“, kommentiert Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“.
Gegenüber dem Vorjahr legte die Anzahl der Erwerbstätigen um 1,1 Prozent zu und lag im ersten Quartal 2019 bei ungefähr 44,9 Millionen. Insgesamt leisteten die Erwerbstätigen in Deutschland im ersten Quartal 2019 15,6 Milliarden Arbeitsstunden. Das entspricht einem Anstieg von 1,5 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum. Die Arbeitszeit je Erwerbstätigem lag im ersten Quartal 2019 bei 347,9 Stunden und stieg damit um 0,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die im Schnitt vereinbarte Wochenarbeitszeit der Vollzeitbeschäftigten betrug 38 und die der Teilzeitbeschäftigten 17 Stunden.
Die durchschnittliche Arbeitszeit von Teilzeitbeschäftigten lag im ersten Quartal 2019 bei 187 Stunden und erhöhte sich damit um 0,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit arbeiteten Teilzeitbeschäftigte länger als jemals zuvor seit der Wiedervereinigung. Arbeitsmarktökonom Weber führ aus: „Das liegt an dem fortgesetzten Rückgang von Minijobbern mit niedrigen Arbeitszeiten und dem trendmäßigen Anstieg von sozialversicherungspflichtig Teilzeitbeschäftigten“.
Die Anzahl der Teilzeitbeschäftigten stieg im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahresquartal um 1,2 Prozent, die der Vollzeitbeschäftigten um 1,5 Prozent. Die Teilzeitquote lag mit 39 Prozent geringfügig unter dem Stand des Vorjahres (-0,1 Prozentpunkte).
Die Krankheitsquote lag im ersten Quartal 2019 mit 5,3 Prozent leicht unter dem Niveau des Vorjahres (5,5 Prozent). Nach ersten vorläufigen Hochrechnungen ist die Kurzarbeit im ersten Quartal etwas gesunken. Sie betrug 313.000 Personen nach 325.000 Personen im Vorjahr.
Quelle: IAB