Tarifbindung im Sinkflug - Zeitarbeit jedoch zu nahezu 100% tarifgebunden
06.06.2017
Seit 1996, als erstmals Daten zur Tarifbindung für Ost- und Westdeutschland vom IAB erhoben wurden, ist der Anteil der in tarifgebundenen Betrieben Beschäftigten deutlich zurückgegangen. 1996 arbeiteten in Westdeutschland 70% der Beschäftigten in Betrieben, in denen ein Branchentarifvertrag galt. Im Jahr 2016 waren es nur noch 51%. In Ostdeutschland sank der entsprechende Anteil der Beschäftigten von 56 auf 36%. Somit waren lag der Anteil in der gesamtdeutschen Auswertung im Vorjahr nur noch bei 48%. Das zeigen Daten des IAB-Betriebspanels, einer jährlichen Befragung von rund 15.000 Betrieben durch das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Gegenüber 2015 hat sich der Anteil aber kaum verändert: in Ostdeutschland sank er um einen Prozentpunkt, in Westdeutschland blieb der Wert konstant. Für 8% der Beschäftigten im Westen und elf Prozent im Osten galt ein zwischen Betrieb und Gewerkschaft abgeschlossener Firmentarifvertrag. Das bedeutet ein Minus von einem Prozentpunkt gegenüber dem Vorjahr in Ostdeutschland. In Westdeutschland ist keine Veränderung zu verzeichnen.
In diesem Zusammenhang macht der iGZ darauf aufmerksam, dass in der Zeitarbeitsbranche eine nahezu hundertprozentige Tarifabdeckung vorherrscht.
Quelle: IAB / iGZ