EZB wegen langfristigem Leiharbeitseinsatz unter Beschuss
08.06.2017
Die Europäischen Zentralbank ist wegen des langfristigen Einsatzes von Leiharbeitnehmern in die Kritik geraten. Gestern protestierten rund 200 Beschäftigte dagegen, dass die Notenbank seit Jahren Leiharbeiter für Daueraufgaben beschäftigt, die Mitbestimmungsrechte nicht beachtet und jetzt auch Teile der IT ausgliedern will. Unterstützung bekamen die Protestler u.a. von Frankfurts Oberbürgermeister Olaf Feldmann und Europa-Abgeordneten. Johannes Priesemann, Präsident der EZB-Gewerkschaft IPSO, zufolge beschäftigt die EZB seit über zehn Jahren Leiharbeiter vor allem aus Süd- und Osteuropa und dies in erster Linie in der IT-Abteilung. Und dies nicht etwa für vorübergehende Aufgaben, sondern für dauerhaft angelegte Tätigkeiten. "Und dabei verdienen sie 30 bis 50 Prozent weniger als die festangestellten Mitarbeiter, die mit identischen Arbeiten betraut sind. Und sie laufen Gefahr, täglich ihren Job zu verlieren." Sollte die EZB diese Praxis nicht abstellen, zieht IPSO auch Klagen in Erwägung.
Quelle: morgenweb