02.09.2015
Im Vorfeld der anstehenden Gesetzesänderungen erhöht die IG Metall den Druck und präsentiert eine Umfrage unter 4000 Betriebsräten, die zeigt, dass Werkverträge immer häufiger genutzt werden, um Personalkosten zu sparen. Den befragten Betriebsräte zufolge kaufen inzwischen 69% der Unternehmen Leistungen bei anderen Firmen ein. In fast drei Viertel aller Fälle müssen die Beschäftigten der Werkvertragsfirmen zu schlechteren Bedingungen arbeiten als ihre Kollegen, die fest angestellt sind. Tarifverträge werden somit unterlaufen, klagen die Metall-Gewerkschafter. Die größte deutsche Gewerkschaft will daher nun den betrieblichen und politischen Druck verstärken. Wie mehrfach berichtet, hat Arbeitsministerin Nahles eine Reform auf der Agenda, womit u.a. klarere Kriterien festgeschrieben werden sollen, wann ein Werkvertrag vorliegt und wann nicht. Die Arbeitgeber fürchten um ihre Flexibilität beim Personaleinsatz und sehen noch mehr Bürokratie auf sich zukommen. Die Wirtschaftswoche zitiert Ministeriums-Fachleute mit der Einschätzung, dass es "kompliziert werden könnte, nun eine Regelung zu finden, mit der Gewerkschaften, Arbeitgeber und der Koalitionspartner gleichermaßen leben können."
(Quelle: IG Metall / Wirtschaftswoche)