26.09.2022
Der russische Angriff auf die Ukraine und die dadurch ausgelöste Energiekrise bremsen den erwarteten Konjunkturaufschwung für dieses Jahr. In diesem Kontext erwarten die Forscher/-innen des IAB (Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung) für 2022 ein Jahreswachstum des realen Bruttoinlandsproduktes von 1,5 Prozent, für 2023 jedoch einen Rückgang um 0,4 Prozent.
„Einen Wirtschaftseinbruch gab es bisher nicht, angesichts der sich verschärfenden Energiekrise droht aber eine Rezession. Der Arbeitsmarkt wird durch die wirtschaftlichen Rückschläge beeinträchtigt, wir erwarten jedoch in Anbetracht des hohen Arbeitskräftebedarfs keinen Einbruch“, erklärt Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“.
Laut der IAB-Prognose werde die Zahl der Erwerbstätigen im Jahresdurchschnitt 2022 um 560.000 Beschäftigte höher liegen als im Vorjahr. Im kommenden Jahr soll es zu einem weiteren Anstieg um 220.000 Erwerbstätigen kommen. Die Zahl der Arbeitslosen wird 2022 um 200.000 Personen sinken und im Jahr 2023 um 60.000 Personen steigen, auch aufgrund der Registrierung ukrainischer Geflüchteter in der Grundsicherung.
Bei der Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten rechnet das IAB in seiner Prognose mit einem Zuwachs von 610.000 auf 34,51 Millionen Tätige. Für 2023 erwarten die IAB-Forscher einen Anstieg von 300.000 auf 34,81 Millionen Beschäftigte.
Den höchsten Beschäftigungszuwachs mit 210.000 zusätzlichen Stellen im Jahr 2022 und 150.000 im Jahr 2023 wird es der IAB-Prognose zufolge im Bereich Öffentliche Dienstleister, Erziehung, Gesundheit geben. „Dies liegt hauptsächlich am Ausbau der Kindertagesbetreuung und an der Alterung der Gesellschaft und wird durch den Betreuungsbedarf für Geflüchtete aus der Ukraine verstärkt“, erläutert Weber.
Quelle: IAB / Bild: depositphotos.com ID: 202996734
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