19.05.2017
Unter der Schlagzeile "Atypische Beschäftigung: Weitere Zunahme bei Teilzeit und Leiharbeit, Zahl der Mini-Jobs geht leicht zurück" veröffentlichte das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) der gewerkschaftlichen Hans-Böckler-Stiftung seine jährliche Statistik zu atypischer Beschäftigung. Dazu zählt nach dortiger Lesart auch die Zeitarbeit. Bei näherer Betrachtung zeigt sich in der Auswertung jedoch ein Leiharbeits-Anteil aller abhängig Beschäftigten von 2,6 Prozent. Dieser Wert ist in offiziellen Statistiken der BA seit Jahren nahezu unverändert (siehe bspw hier). Zudem sieht die Auswertung "für Leiharbeiter gilt eine starke Betroffenheit von niedrigen Löhnen (46 Prozent)". Gestützt wird diese Aussage von "neuesten verfügbaren Zahlen" von 2015, welche mittlerweile deutlich überholt sein dürften. Als Niedriglohngrenze wird ein Verdienst von 9,75 angegeben. Insgesamt sieht das Institut eine Zunahme der "atypischen" Arbeitsverhältnisse um 0,3% gegenüber dem Vorjahr - auf nunmehr 39,6 Prozent. Dazu zählt das Institut Teilzeitstellen, Leiharbeit und Minijobs, ohne weitere Differenzierung nach Ursachen bzw. ob das Arbeitsverhältnis ggf. bewusst gewählt wurde.
Quelle: Hans-Böckler-Stiftung